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Verbraucher:Emotionale Spendenaufrufe kritisch hinterfragen

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Berlin (dpa/tmn) - Wer mit seinem Geld Gutes tun will, sollte sich den Spendenaufruf in Ruhe anschauen, rät das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin. Die Werbung für die Spenden sollte sachlich, eindeutig und informativ gestaltet sein.

Eine Ansprache, die Mitleid, Angst, Druck oder besondere Dringlichkeit erzeugt, trägt dazu bei, Spender bei ihrer unabhängigen Entscheidungsfindung zu behindern. Seriöse Organisationen verzichten in der Regel auf den Einsatz emotionaler Bilder. Das gilt auch bei Spendenaufrufen im Internet.

Wer Geld geben will, sollte sich deshalb einige Fragen stellen: Ist Organisation als gemeinnützig anerkannt? Sind die Angaben der Organisation selbst aktuell und umfassend? Gibt es eine Kontaktadresse im Informationsmaterial, an die man sich mit weiteren Fragen wenden kann? Ist die Organisation lokal bekannt? Stellt die Organisation auch Finanz- oder Tätigkeitsberichte zur Verfügung?

Die Vorweihnachtszeit inspiriert viele zum Teilen - daran hat auch die Corona-Pandemie bisher nichts wesentlich geändert. Insgesamt sei die Spendenbereitschaft in diesem Jahr trotz der bestehenden Unsicherheiten nicht zurückgegangen, erklärt das DZI.

Im Gegenteil: Das DZI rechnet sogar damit, dass sich die Summe der Geldspenden von zuletzt 10,5 Milliarden Euro in 2019 auf bis zu 11 Milliarden Euro in diesem Jahr erhöhen könnte. Die Spendenstatistik des DZI beruht unter anderem auf Umfragen des Instituts unter Spenden-Organisationen.

© dpa-infocom, dpa:201202-99-547673/4

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