Venezuela: Dürreperiode:Chávez dreht den Strom ab

Stromausfall - verordnet von ganz oben: Venezuelas Präsident Chávez rationiert die Energie. Notwendig macht dies eine Trockenperiode, die das südamerikanische Land derzeit heimsucht.

Für radikale Maßnahmen ist der ehemalige Putschist und heutige Staatspräsident Venezuelas sofort zu haben. Das Hilton-Hotel auf der Karibik-Insel Margarita - verstaatlicht. Auch den Ärger mit mächtigen Konzernen wie Coca-Cola oder dem US-Lebensmittelkonzern Cargill scheut El Presidente nicht. Selbst eine eigene Zeitzone hat Chávez seinem Land bereits verordnet.

Caracas, Foto: Reuters

Dunkelheit in Venezuelas Hauptstadt Caracas: Die Regierung rationiert den Strom.

(Foto: Foto: Reuters)

Nun greift der Präsident einmal mehr durch - und rationiert in etlichen Landesteilen die Energie. In der Hauptstadt Caracas soll der Strom jeden zweiten Tag bis zu vier Stunden abgeschaltet werden, erklärte der Chef des staatlichen Energiekonzerns Electricidad de Caracas.

Ähnliche Maßnahmen wurden von den Behörden im Nordwesten des Landes und mehreren Bundesstaaten verkündet. Durch die Kürzungen soll das von der Regierung ausgegebene Ziel einer 20-prozentigen Energieeinsparung erreicht werden.

Wasserpegel zurückgegangen

Der Grund für das harte Durchgreifen von Chávez: Venezuela leidet derzeit unter einer massiven Dürreperiode. In den Flüssen ist das Wasser deutlich zurückgegangen.

Im Video: Wegen großer Trockenheit gibt es In der Hauptstadt Caracas stundenweise keinen Strom. Weitere Videos finden Sie hier

Für Venezuela ist dies fatal, weil das Land einen Großteil seines Stroms aus der Wasserkraft gewinnt. Betroffen ist auch der Orinoco-Fluss und der Guri-Stausee, an dem der größte Kraftwerkskomplex des Landes steht - er liefert normalerweise 70 Prozent des Energiebedarfs.

Mit dem Abschalten des Stroms will die Regierung in Caracas einen völligen Zusammenbruch der Versorgung verhindern. Wegen der Stromknappheit wurden auch die staatlichen Stahl- und Aluminiumwerke teilweise geschlossen. Im öffentlichen Dienst wurde die tägliche Arbeitszeit gekürzt. Ausgenommen von der Rationierung sind Flughäfen, große Krankenhäuser, Feuerwehr- und Polizeistationen sowie TV- und Radiosender.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: