Süddeutsche Zeitung

USA: Wirtschaftswachstum:Die Rezession ist vorbei

Die US-Wirtschaft ist erstmals seit einem Jahr wieder gewachsen - und das gleich mit hoher Dynamik. Damit ist der längste Abschwung seit Beginn der Aufzeichnungen 1947 vorbei. Die Börse feiert.

Nach einem Jahr in der Rezession ist die US-Wirtschaft erstmals wieder gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt der größten Wirtschaftsnation der Welt legte im dritten Quartal um - auf das Jahr hochgerechnet - 3,5 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington unter Berufung auf eine erste Schätzung mitteilte.

Dies entspricht einem Wachstum von rund einem Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Analysten hatten zuvor im Schnitt ein Wachstum von 3,8 Prozent erwartet, wobei die Schätzungen von zwei bis knapp fünf Prozent reichten.

Die Wall Street reagierte mit kräftigen Kursgewinnen auf die Konjunkturdaten und auch der Dax legte deutlich zu. Am US-Anleihemarkt zogen indes die Renditen leicht an - die Anleger befürchten, dass die Notenbank die Zinsen in nicht allzu ferner Zukunft wieder erhöhen könnte.

Zuvor war die US-Wirtschaft in vier Quartalen nacheinander geschrumpft. Das hatte es seit Beginn der Aufzeichungen 1947 nicht gegeben.

Konsum zieht an

Es war zudem das größte Wachstum in einem Dreimonatszeitraum seit dem dritten Quartal 2007. Damals hatte mit dem Absturz der US-Immobilienpreise die Finanzkrise begonnen, die sich in der Folge zur größten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg auswuchs.

Das Wirtschaftswachstum, das über den im Vorfeld geäußerten Erwartungen der Analysten lag, wurde vor allem durch ein Anziehen des privaten Konsums unterstützt, wie aus den Zahlen hervorgeht.

So half der Wirtschaft beispielsweise die US-Variante der Abwrackprämie "Cash for clunkers - Geld für Rostlauben".

Da der Konsum in den Vereinigten Staaten rund 70 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt, machen sich Veränderungen beim privaten Verbrauch besonders stark bemerkbar.

Aber auch der Häusermarkt kam dank Steuererleichterungen wieder in Schwung. Die Ausgaben der US-Bürger für Immobilien stiegen im Jahresvergleich um 23,4 Prozent.

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