USA:Die Waffen der Frauen

Jodie Foster

Voll im Trend: Jodie Foster mit Waffe im Film "Der Fremde in dir"

(Foto: imago stock&people)

Pistolen in Pink und Halterungen im BH: Die Hersteller von Schusswaffen haben amerikanische Frauen als lukrative Zielgruppe entdeckt. Schon fast jede vierte hat eine eigene Waffe zu Hause. Aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Von Kathrin Werner, New York

Irena Rafatpanahs Hände zittern. Sie hält die Arme ausgestreckt, die Waffe auf die Zielscheibe gerichtet. Rücken gerade, Beine auseinander, Knie leicht gebeugt, das linke Auge zugedrückt, mit dem rechten die Zielscheibe im Auge. Die Sekunden verstreichen, aber Rafatpanah schießt nicht, der Lauf der Pistole bebt. Zehn Sekunden vergehen, 20, 30, eine Minute. Jetzt bewegen sich ihre Lippen, sie zählt: zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins, bähm. Die Kugel fliegt, Rafatpanah trifft. Gleich noch mal. Bähm, bähm, bähm, zehn Schuss, zehnmal auf die Zielscheibe.

Rafatpanah reißt die Arme in die Luft, hüpft durch die Schießanlage, fällt den anderen Frauen in die Arme. "I did it, I did it - ich hab's geschafft, genau in die Mitte!" Es sind ihre ersten Schüsse seit einem Jagdausflug in Polen vor 20 Jahren. "Es fühlt sich gut an, unglaublich gut", sagt sie. Sie fotografiert sich und die durchlöcherte Zielscheibe mit ihrem Handy, breites Lächeln unter Schutzbrille und Ohrenschützern, Daumen hoch. "Ich fühle mich so ganz anders als vorher", sagt sie.

Eben noch war sie eine kleine, freundliche 58-jährige Frau. Jetzt ist sie eine kleine, freundliche 58-jährige Frau, die schießen kann. "Ich will schießen, um mich zu entspannen. Ich glaube, dass man bei nichts Stress so gut los wird wie beim Schießen", sagt sie. "Ich habe eine Menge Stress und keine Waffe. Jetzt werde ich eine kaufen." Den Mitgliedsantrag für den Schützenverein hat sie sich schon besorgt, A Girl & A Gun heißt der Club, es gibt ihn in ganz Amerika und er ist nur für Frauen.

Recht auf Waffen gleich hinter Recht auf Meinungsfreiheit

Amerikas Frauen greifen nach den Waffen. In den Vereinigten Staaten gehören Waffen für viele zum Kulturgut, zur nationalen Identität und zu den wichtigsten Rechten des freien Menschen - vor allem des freien Mannes. Das Land hat Waffen in die Verfassung geschrieben, und zwar nicht irgendwohin, sondern in den zweiten Verfassungszusatz in die Bill of Rights gleich hinter die Meinungsfreiheit und noch vor das Recht auf faire Gerichtsverfahren, viele lesen daraus ein Recht ab, dass jeder Amerikaner eine Waffe besitzen darf: "Da eine wohlorganisierte Miliz für die Sicherheit eines freien Staates notwendig ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden."

Präsident Barack Obama ist mit seinen Plänen, die Waffengesetze zu verschärfen, bisher gescheitert. 47 Prozent der Amerikaner haben eine Schusswaffe - das war aber vor allem der männliche Teil der Bevölkerung. Waffenbesitz ist eines der letzten großen Symbole amerikanischer Männlichkeit. Die Erscheinung von Pistolen und Gewehren ist klassisch maskulin: kalter, harter Stahl. Kleinen Jungs schenkt man Spielzeugpistolen, kleinen Mädchen nicht. Rapper posieren mit Knarren, Sängerinnen nicht. Frauen wollten mit Waffen wenig zu tun haben. Bislang.

Laut einer Umfrage des Marktforschers Gallup aus dem Jahr 2011 besitzen inzwischen 23 Prozent aller Amerikanerinnen eine eigene Waffe. 2005 waren es gerade mal 13 Prozent. Wahrscheinlich ist der Prozentsatz noch viel höher, die Dunkelziffer gilt als hoch. Zwischen 2001 und 2011 ist die Zahl der Sportschützinnen außerdem um 51,5 Prozent auf fünf Millionen gestiegen, die Zahl der Jägerinnen fast genauso schnell. Und seit 2011 sind noch viele weitere Waffenbesitzerinnen hinzugekommen, auch wenn es keine aktuelle Studie gibt. Die National Shooting Sports Foundation, ein Verband der Waffenindustrie, hat eine Umfrage gemacht unter lizenzierten Waffenhändlern. 78,6 Prozent gaben an, dass im vergangenen Jahr mehr Frauen in ihren Läden eingekauft haben als im Vorjahr. 2011 lag die Zahl bei 72,8 Prozent.

Zur Girl's Night Out, dem Mädchenabend des Frauen-Schützenvereins im Ort Bristol im Bundesstaat Connecticut, sind heute zehn Frauen gekommen, Rafatpanah ist zum ersten Mal dabei, eine Kollegin hat sie eingeladen. Außer dem Girls Club sind nur Männer im Schießstand, ab und zu schaut einer herüber, grinst. "Hi Ladys", sagt einer. "Die Typen finden das gut, wenn wir hier sind, da haben sie was zu gucken", sagt Samantha Galante, die die Ortsgruppe des Vereins in Connecticut gegründet hat.

Jeder Schuss vibriert im Bauch

An der Wand hängen Poster vom amerikanischen Veteranenverein, von der Pistolenfirma Glock und von der National Rifle Association NRA, es riecht nach Schießpulver. Gerade spielen die Frauen Schiffe versenken, auf die Zielscheibe sind kleine Boote aufgemalt, sie hängt acht Meter entfernt. Es ist sehr laut, selbst unter den dicken Ohrschützern. Unterhalten kann man sich nicht, nur ein paar Worte schreien, wenn nötig. Jeder Schuss vibriert im Bauch. "Neulich hatte ich lauter kleine Brandwunden vom Pulver", ruft Galante. Die Patronenhülsen prasseln umher.

Die zehn Frauen bei der Girl's Night Out sind alt und jung, dick und dünn, verheiratet oder Singles, manche haben fünf Waffen, andere nur eine, manche haben studiert, manche sind Hausfrauen, manche Rentnerinnen, die meisten sind Mütter, manche Großmütter. "Es tut gut, mit jemandem offen über Waffen zu reden, das geht ja nicht mit jedem. Und wir verstehen einander, eigentlich sind wir Freundinnen", sagt Galante. Bei fast jedem Treffen des Clubs sei ein neues Mitglied dabei. "Es macht mich froh zu sehen, dass wir immer mehr und mehr werden."

In Connecticut und im ganzen Land sind Frauen und Waffen plötzlich Teil der öffentlichen Wahrnehmung. Sarah Palin, Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner und Tea-Party-Ikone, schaffte es auf das Cover des Magazins Newsweek mit einem Gewehr über der Schulter und posiert auch sonst gern mit Waffen. Die damals 17-jährige Schauspielerin Taylor Momsen trug auf dem Titelbild der Rockmusik-Zeitschrift Revolver vor drei Jahren nichts außer Highheels, Spitzenwäsche und zwei Revolvern. Die Waffenlobby NRA bietet einwöchige Exkursionen nur für Frauen an, twittert unter @NRAWomen und hat einen Videokanal für Frauen.

Es gibt zahlreiche Blogs zum Thema, etwa "The Well Armed Woman", der unter anderem Tipps für den Kauf der perfekten Waffe für die Dame gibt oder "Girl's Guide to Guns", nach eigenen Angaben eine Mischung aus Vogue und Waffenfachblatt. Und der Schützenverein A Girl & A Gun wächst rasant. Es gibt ihn erst seit zwei Jahren, aber er hat schon mehr als 1800 Mitglieder in 22 Bundesstaaten.

Die spinnen, die Amerikanerinnen?

Aus europäischer Sicht ist es leicht zu sagen: Die spinnen, die Amerikaner - beziehungsweise die Amerikanerinnen. Jedes Jahr sterben in den USA mehr als 30 000 Menschen an Schussverletzungen. Hunderte Kinder kommen jährlich bei Unfällen mit Waffen um, oft erschießen sie sich selbst oder ihre Geschwister mit den Waffen ihrer Eltern. Laut einer Studie der University of Tennessee ist es dreimal wahrscheinlicher, als Frau ermordet zu werden, wenn eine Waffe im Haus ist. Doch wer die Frauen trifft, ihre Geschichten hört und nach ihren Gründen fragt, merkt, dass die Sache nicht so einfach ist, dass dahinter ein komplexes Geflecht aus amerikanischer Kultur, Emanzipation und Feminismus, Angst und Verletzlichkeit steckt.

"Es gibt viele Vorurteile, aber Frauen und Waffen, das ist nicht einfach schwarz und weiß", sagt die New Yorker Regisseurin Cathryne Czubek, die einen Dokumentarfilm zum Thema gedreht hat. "Frauen kaufen sich Waffen aus so vielen verschiedenen Gründen." Manche kommen aus traditionellen Südstaatenfamilien, wo Waffen zum Alltag gehören. Für manche ist es ein Sport, für andere Entspannung. Andere wollen in Schützenvereinen Freundinnen finden. Und den allermeisten geht es um Selbstverteidigung, schließlich gleicht nichts unterschiedliche Körperkraft so effektiv aus wie eine Schusswaffe.

In Amerika gibt es ein Sprichwort: "God made men and women. Sam Colt made them equal." Gott hat Mann und Frau erschaffen. Samuel Colt, der Erfinder des Colt-Revolvers, hat sie ebenbürtig gemacht. "Kulturell sind das Bild der Frau und das Bild von Waffen noch immer Gegensätze", sagt Czubek. "Da verbinden sich viele gesellschaftliche Fragen: Selbstbestimmung, Macht und Ohnmacht, Täter und Opfer, die Rolle der Mutter als Beschützerin der Familie."

Pistolen in Pink, versteckt im C-Körbchen

Für die Waffenindustrie sind die Frauen eine lukrative neue Zielgruppe. Die Nachfrage nach Schusswaffen in Amerika steigt nicht mehr rasant, der Markt ist ziemlich gesättigt. Ab und zu muss Ersatz her oder ein neues Modell, aber fast alle haben Waffen, die Waffen haben wollen - zumindest bei den Männern. Bei den Frauen dagegen gibt es noch Wachstumspotenzial. Und das will die Branche ausbeuten. Smith & Wesson, Amerikas größter Hersteller von Handfeuerwaffen aus Massachusetts, sponsert die NRA bei ihren Frauen-Veranstaltungen. Frauen seien "ein wachsendes Kundensegment", sagte Konzernchef P. James Debney kürzlich laut Wall Street Journal. Und Remington Arms, Spezialist vor allem für Büchsen und Flinten, wirbt mit dem Slogan "Niemand rüstet Frauen so für den Erfolg wie Remington."

Jeden Januar treffen sich Waffennarren zur größten Branchenmesse Shot Show in Las Vegas. Inzwischen haben hier fast die Hälfte der Aussteller Angebote für Frauen, die Messe ist pinkfarben geworden. Es gibt Pistolen mit pinken Griffen, Gewehre mit pinken Läufen, allerlei Kappen oder T-Shirts mit pinkem Camouflage-Muster. Eine Tarnfarbenhose hat neben den Halterungen für einen Revolver eine extra Tasche für Lippenstifte. Die Firma Otis bietet Reinigungswerkzeug für Waffen mit pinken Bürstchen. Es gibt Schmuck in Patronenform. Schon immer gibt es auf der Shot Show die sogenannten Booth Babes, also tiefdekolletierte Hostessen, die Besucher zu den Ständen locken sollen - männliche Besucher. Aber Jahr für Jahr kommen auch mehr Verkäuferinnen und Besucherin hinzu, die nicht zur Dekoration zur Messe kommen, sondern um einzukaufen.

Galante, die Schützenvereinschefin aus Connecticut, hat ein weiteres Accessoire speziell für Frauen: einen Büstenhalter mit Platz für kleine Kanonen. Eine Halterung lässt sich zwischen die BH-Körbchen montieren, darin wird die Pistole einfach eingehakt. Man braucht mindestens Körbchengröße C, dann ist die Waffe nicht mehr zu sehen. Die Halterung heißt Flashbang, man fasst sich von unten unters T-Shirt und kann die Waffe schnell hervorziehen. Galante zeigt Fotos von ihrem Flashbang am Rüschen-BH auf dem iPhone herum. "Sehr praktisch", sagt sie.

So speziell sei der Waffen und Accessoiregeschmack von Frauen gar nicht, viele Frauen kauften Waffen, die auch Männer mögen, sagt Michael Bazinet von der National Shooting Sports Foundation. "Es gibt eine begrenzte Anzahl von Produkten, die Unternehmen so gestalten, dass sie eine zusätzliche Anziehungskraft für Frauen haben, wegen der Farbe oder anderen Merkmalen", sagt der Lobbyist. "Das ist nicht überraschend und gibt es seit einigen Jahren. Unternehmen reagieren auf Nachfrage aus dem Markt." Es gibt Experten, die Ursache und Wirkung anders sehen: Die Nachfrage von Frauen steige unter anderem, weil die Waffenindustrie ihr Angebot so verändert hat, dass es Frauen mehr anspricht: bunter, freundlicher, leichter.

Unterschiedliche Schlüsselerlebnisse

Paxton Quigley hat eine Handtasche entwickelt, in der man Waffe und Zubehör sicher transportieren kann, sie ist schwarz, schlicht, aus Leder und heißt Pax - wie Frieden und wie ihr Vorname. Von all den pinken Produkten hält Quigley gar nichts. "Das ist zu mädchenhaft, ich bin dagegen", sagt sie. "Es lässt die Waffen frivol aussehen. Waffen sind aber eine ernste Sache." Quigley ist Guru der Frauen-und-Waffen- Bewegung. Sie sieht ein wenig aus, als käme sie aus der Fernsehserie Dallas: blond, perfekt frisiert, perfektes Lächeln, ihr Alter verrät sie nicht. Sie hat vier Bücher geschrieben, in denen sie erklärt, warum Frauen Schusswaffen haben sollten. Und sie ist Schießlehrerin, 7000 Frauen hat sie schon beigebracht, wie man mit Waffen umgeht. "Ich habe eine kleine Armee", sagt sie. Eine Weile hat sie als Bodyguard gearbeitet, unter anderem für Yoko Ono.

Quigley hat Waffen ihr ganzes Leben gehasst, erzählt sie, sie sei Demokratin, sogar eine relativ linke. Einige ihrer alten Freunde haben sich von ihr abgewendet, seitdem sie für die Bewaffnung von Frauen kämpft. Manchmal schrecke es Männer ab, mit ihr auszugehen. Aber es gab da dieses Schlüsselerlebnis: Es war mitten in der Nacht im Jahr 1988, als der Anruf kam. Eine gute Freundin war am Telefon, unter Tränen, sie war brutal vergewaltigt worden, in ihrem eigenen Haus. Quigley brachte die Freundin ins Krankenhaus und fragte: Wenn du eine Waffe gehabt hättest, hättest du ihn niederstrecken können? Ja, sagte die Freundin. "Ich habe mir damals geschworen, dass mir so etwas nie passieren wird", sagt Quigley heute. "Waffen verhindern Vergewaltigungen." Sie lernt schießen, kauft sich eine Waffe, die Waffenhasserin wird zur Waffenadvokatin.

Frauen leben heutzutage häufiger allein, arbeiten lange und sind nachts noch allein unterwegs. "Warum sollen wir hilflos darauf warten, dass etwas passiert?", fragt Quigley. Aber, sagt sie, manchmal sei die Angst auch übertrieben, auch die Waffenlobby, insbesondere die NRA, spiele eine große Rolle. "Die NRA vertritt vor allem die Interessen der Waffenindustrie. Sie steckt eine Menge Geld in Kampagnen, damit die Leute mehr Angst haben und mehr Waffen kaufen", sagt Quigley. Die Lobbygruppe Gun Owners of America wirbt damit, dass 200.000 Frauen pro Jahr mit Erfolg eine Waffe benutzen, um sich gegen Sexualdelikte zu verteidigen. Angst ist eben auch ein gutes Geschäft.

So wie Quigley haben viele der Frauen, die Waffen kaufen, ihre Erfahrungen mit Gewalt gemacht. "Ich war sehr überrascht, wie viele der Frauen, die ich unterrichtet habe, schon vergewaltigt wurden", sagt sie. Und wenn sie nicht selbst vergewaltigt wurden, hätten sie Vergewaltigungen im Umfeld erlebt oder andere Formen von Gewalt, bei denen sie sich schwach gefühlt haben. Auch die Frauen im Club A Girl And A Gun in Connecticut haben ihre Geschichten. Die eine erzählt von einem Drogensüchtigen, der an der Terrassentür rüttelte. Die andere von dem Typ, der sie nachts auf der Straße verfolgte. "Ich bin eine Überlebende von häuslicher Gewalt", sagt Clubchefin Galante leise. Nach Details mag sie keiner fragen in der Mädchenrunde.

Ein Gefühl von Selbstbestimmung und Macht

Galante ist breitschultrig und fast 1,90 Meter groß. Unter ihrer Schirmmütze quellen blonde Locken hervor. Sie verschränkt die Arme, wenn sie redet. Die 43-Jährige sieht aus, als könnte sie einen Angreifer auch ohne Schusswaffe bezwingen. Trotzdem hat sie sich immer schwach und verletzlich gefühlt bis zu diesem einen Tag vor zwei Jahren, erzählt sie: "Ich war so nervös vor meinem ersten Schuss."

Damals war sie mit ihrem Mann in dem Schießstand in Bristol, in der sie sich heute mit ihren Vereinskolleginnen zur Girl's Night Out trifft. Sie hat so wie heute Rafatpanah auch eine ganze Weile gebraucht, bis sie den Abzug gezogen hat, erzählt sie. "Und dann ging der erste Schuss direkt in die Mitte, mitten ins Bullseye." Danach ist sie zusammengebrochen, hat lange geweint, ein bisschen vor Glück, ein bisschen aus Erleichterung. "Ich kann es nicht richtig erklären, es war so ein überwältigendes Gefühl von Selbstbestimmung und Macht. Ich hatte nie gedacht, dass ich das könnte, dass ich schießen könnte." Seitdem geht sie einmal pro Woche schießen, ist von der NRA als Schießlehrerin ausgebildet und hat den Verein gegründet. "Ich bin heute glücklicher als früher. Es macht mich glücklich, anderen Frauen zu helfen."

Wenige Siedlungen entfernt von Galantes Frauenverein liegt Newtown. Hier hat ein 20-Jähriger mit der Waffe seiner Mutter im Dezember 26 Kinder und Lehrer in einer Grundschule erschossen. Mit ihrem Schießen hat das nichts zu tun, glauben die Frauen. "Die Mutter des Täters war verantwortungslos. Sie hätte merken müssen, dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt", sagt Waffenguru Quigley. "Aber schlechte Menschen finden immer einen Weg, an eine Waffe zu kommen." Schießereien werde es immer wieder geben.

"Es sind verrückte Zeiten", sagt Galante. "Das Leben wird immer gefährlicher." Rafatpanah, die heute zum ersten Mal seit 20 Jahren schießt, nickt. "Man ist nicht sicher", sagt sie. Galante verpasst ihr eine Bärenumarmung. "Willkommen im Club", sagt sie. "Es ist großartig zu sehen, wie diese Frauen ihre innere Stärke finden."

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