Es war nach dem Ausbruch der globalen Finanzkrise 2008, als sich die US-Ökonomin Anat Admati erstmals eingehend mit dem Bankensektor beschäftigt hat. „Ich kam mir damals vor wie Alice im Wunderland, die immer tiefer in den Kaninchenbau kletterte“, sagte Admati bei einem Besuch an der Frankfurter Goethe-Uni in diesem Herbst. Dort habe sie immer absurdere Dinge gesehen. Admati, 68, Professorin an der Stanford-Universität, konnte ihre Wut nach der Finanzkrise immerhin dadurch kanalisieren, dass sie zusammen mit dem deutschen Ökonomen Martin Hellwig ein viel diskutiertes Buch über die Finanzbranche schrieb, das gerade in neuer Auflage erschienen ist: „Des Bankers neue Kleider.“ Im Gespräch mit der SZ erklärt Admati, wie der internationale Bankensektor ihrer Ansicht nach inzwischen die Demokratie unterminiert.
Finanzwirtschaft:„Vor allem der Bankensektor untergräbt die Demokratie“
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US-Ökonomin Anat Admati über die Gefahren des Kapitalismus, die Aussicht auf einen Wahlsieg Donald Trumps und die Frage, wie es in Europa zum Cum-Ex-Steuerbetrug kommen konnte.
Interview von Meike Schreiber, Markus Zydra, Frankfurt
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