Süddeutsche Zeitung

US-Notenbank-Chefin Yellen:Ein Faible für Scheine und Marken

Ein Vermögen zwischen 5,2 und 14 Millionen Dollar, mehr als 100 000 Dollar Pensionsleistungen jährlich und eine wertvolle Briefmarkensammlung: Fed-Bank-Chefin Janet Yellen kann auch privat gut mit Geld umgehen, stellt sich jetzt heraus.

Janet Yellen, 68, Chefin der US-Zentralbank, hat auch privat ein glückliches Händchen, wenn es um Geld geht: Wie am Donnerstag veröffentlichte Dokumente der staatlichen amerikanischen Ethikbehörde zeigen, hat Yellen im Laufe ihres Lebens ein Millionenvermögen angehäuft.

Allerdings war nicht ganz klar, wie groß das Vermögen der obersten Bankerin der Vereinigten Staaten nun genau ist - es hieß lediglich, es sollen zwischen 5,2 und 14 Millionen Dollar sein. Das entspricht einer Spanne von umgerechnet 3,9 bis 10,6 Millionen Euro. Etwas genauer wurde es dann allerdings doch: Konkret besitze Yellen Anteile an Investmentfonds, beziehe mehr als 100 000 Dollar Pensionsleistungen jährlich von Universitäten und nenne eine wertvolle Briefmarkensammlung ihr Eigen. Auch Unternehmensaktien etwa vom Rüstungskonzern Raytheon, dem Pharmakonzern Pfizer oder dem Bürobedarfshersteller Office Depot gehörten ihr.

Die Angaben stammen übrigens von Yellen selbst. Sie schätzt ihre Briefmarkensammlung auf "15 000 bis 50 000 Dollar". Die Ethikbehörde kommentiert dazu, diese Sammlung trage nichts zu ihrem Einkommen bei - die Notenbank zahlt ihrer Chefin ein Gehalt von 201 700 Dollar im Jahr. Yellen hatte den Posten im März übernommen.

Die promovierte Ökonomin ist die erste Frau an der Spitze der Fed. Sie lehrte in Harvard und an anderen Universitäten und war mehrere Jahre lang Wirtschaftsberaterin von US-Präsident Bill Clinton.

Die Bankerin ist mit dem Ökonomen George Akerlof verheiratet, er ist seit 2001 Träger des Wirtschaftsnobelpreises. Und ihr gemeinsamer Sohn Robert Akerlof lehrt - wie könnte es anders sein - Wirtschaftswissenschaften an der englischen Universität Warwick.

Anmerkung der Redaktion: Der Text enthielt in einer früheren Version eine Formulierung, die Stereotype fördern kann. Sie wurde deswegen entfernt.

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SZ vom 30.08.2014/fie
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