US-Haushaltsstreit:Republikaner machen Druck auf Obama

Die Chancen auf ein Ende des US-Haushaltsstreit stehen nicht gut: Die Republikaner wollen einem Übergangshaushalt nur zustimmen, wenn bei Präsident Obamas Gesundheitsreform gekürzt wird. Sollte es keine Einigung geben, geht der Regierung zum 1. Oktober das Geld aus.

Eine finanzielle Lahmlegung der US-Regierung wird immer wahrscheinlicher: Im Haushaltsstreit stimmte die Kongresskammer am frühen Sonntagmorgen für einen Gesetzentwurf, der die von US-Präsident Barack Obama geplante Gesundheitsreform um ein Jahr verschiebt.

Damit ist eine zuvor vom Senat verabschiedete Gesetzesvorlage hinfällig, die den USA vorübergehend finanziell Luft verschafft hätte. Obama hatte bereits im Vorfeld erklärt, ein Veto gegen jedes Gesetz einzulegen, dass sein Gesundheitsprogramm "Obamacare" verhindere.

Der von den Demokraten dominierte Senat hatte am Freitag einen Übergangshaushalt bis zum 15. November beschlossen. Ein großer Teil der Republikaner bestand jedoch darauf, diesen mit massiven Kürzungen bei der Gesundheitsreform Obamas zu verknüpfen - wie es jetzt der Gesetzentwurf des Repräsentenatenhauses vorsah. Das Repräsentantenhaus wird von den Republikanern kontrolliert. Jedes Gesetz muss von beiden Kongresskammern verabschiedet werden.

Ohne eine Einigung im Haushaltsstreit bis Dienstag müssten US-Behörden schließen und Bundesangestellte Zwangsurlaub nehmen. Die anhaltende Unsicherheit über den Haushalt der weltgrößten Volkswirtschaft sorgt an den Märkten weltweit für Unruhe. Die Debatte über eine provisorische Finanzierung des Bundes ist dabei der kleinere und weniger folgenreiche Streit im Kongress. Die Abgeordneten müssen sich zudem auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze von derzeit 16,7 Billionen Dollar verständigen. Schätzungen zufolge ist der Bund sonst Mitte Oktober faktisch zahlungsunfähig.

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