Süddeutsche Zeitung

US-Großinvestor:Soros empfiehlt Deutschland Euro-Austritt

Der bekannte Hedgefonds-Manager George Soros fordert in der Euro-Krise eine Alles-oder-nichts-Strategie von Deutschland: Die Bundesrepublik müsse die Führungsrolle übernehmen - oder die Währungsunion verlassen.

Der US-Großinvestor George Soros drängt erneut auf eine radikale Lösung der Euro-Schuldenkrise: Deutschland müsse seiner Verantwortung gerecht werden und die Führungsrolle in der Krise übernehmen - oder aus der Währungsgemeinschaft austreten.

Sollte Deutschland den Euro-Raum verlassen, "würde sich das Problem in Luft auflösen", sagte Soros bei einem Treffen von Ökonomen in New York. In dem Falle würde der Euro an Wert verlieren und sich die Zinsen der dramatisch verschuldeten Staaten anpassen.

Schon Anfang September hatte Soros die Idee eines deutschen Euro-Austritts ins Spiel gebracht. Der 82-Jährige zählt zu den bekanntesten Hedgefonds-Managern der Welt. Auf der aktuellen Forbes-Rangliste der reichsten Amerikaner befindet sich Soros auf Platz 15.

Wenn die Bundesrepublik in der Währungsunion bleiben wolle, so Soros, müsse sie als Anführer auftreten - so, wie es die USA nach dem Zweiten Weltkrieg getan hätten. Zur Lösung der Krise bevorzugt der Investor die Idee von Euro-Bonds, gemeinsamen Staatsanleihen aller Euro-Länder. "Wenn das klappt, kostet es sehr wenig." Wenn die Euro-Rettung jedoch scheitere, würde das Deutschland in die Krise stürzen.

"Es besteht eine reale Gefahr, dass der Euro die Europäische Union zerstört." Die Krise drücke die EU in eine anhaltende Depression, warnte Soros.

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