US-Börsen:General Motors warnt vor der eigenen Insolvenz

Die GM-Aktie verliert 15 Prozent und zieht die US-Börsen mit sich. Auch der Finanzsektor verliert dramatisch: Citigroup-Aktien werden zum Penny-Stock.

Die Sorgen um General Motors (GM) und den Bankensektor haben die US-Börsen an diesem Donnerstag weiter auf Talfahrt geschickt. Die Aktien fielen auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren. Auch in Japan ging es wieder steil nach unten.

US-Börsen: Bestürzung an den US-Börsen.

Bestürzung an den US-Börsen.

(Foto: Foto: dpa)

"Die Autoindustrie wird entweder ausgelöscht oder verstaatlicht, und ähnlich ergeht es Teilen des Bankensektors ­- so langsam sieht es wirklich düster aus", beschrieb Fondsmanager Rick Campagna von Provident Investment Council die Stimmung am Markt. Mit Spannung werde am heutigen Freitag der anstehende Arbeitsmarktbericht erwartet.

Der Dow-Jones-Index fiel nach vorläufigen Berechnungen um 281,40 Punkte oder 4,1 Prozent auf 6594,44 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 52,30 Punkte oder 3,9 Prozent auf 1301,44 Zähler. In Tokio verlor der Nikkei 3,5 Prozent auf 7173 Zähler.

Massive Verluste im Bankensektor

Die Aktien von GM sackten als einer der schwächsten Dow-Werte um 15,45 Prozent auf 1,86 Dollar ab. Der nur noch dank Staatshilfen überlebende US-Autobauer hatte seine eigene Überlebensfähigkeit infrage gestellt und einen Antrag auf Gläubigerschutz als möglich bezeichnet hat.

Es bestünden grundsätzliche Zweifel, ob das Unternehmen fortgeführt werden könnte, sollte es nicht in der Lage sein, die Verluste zu beschränken und neue Barmittel zu generieren, hieß es im Jahresbericht für die US-Börsenaufsicht SEC. Analysten befürchten, dass auch die Zulieferer deutlich in Mitleidenschaft gezogen werden.

Massive Verluste gab es auch erneut im Bankensektor. Die Aktie der einst weltgrößten Bank Citigroup sackte zeitweise unter die Marke von einem Dollar und gingen mit minus 9,73 Prozent auf 1,02 Dollar aus dem Handel. Für JP Morgan ging es um 13,99 Prozent auf 16,60 Dollar runter und auch die Werte der Bank of America gaben kräftig um 11,70 Prozent auf 3,17 Dollar nach.

Wal Mart im Plus

Händler verwiesen auf mögliche Abstufungen der Kreditratings durch Moody's, der Ausblick für JP Morgan wurde bereits am späten Mittwochabend gesenkt. Daraufhin stiegen die Kosten für die Absicherung der Schulden der Institute auf neue Hochstände. Wells Fargo-Titel litten mit minus 15,94 Prozent auf 8,12 Dollar besonders stark unter dem negativen Grundton der Ratingagentur. Die Verluste aus den von der Bank Wachovia übernommenen Vermögenswerten könnten die Kapitalquote belasten, so die Experten.

Unterdessen glänzten Aktien von Wal Mart mit einem Plus von 2,60 Prozent auf 49,75 Dollar an der Indexspitze. Der weltgrößte Discounter überraschte mit seinem Februar-Umsatz positiv und erhöht zudem die Dividende um 15 Prozent. Die Papiere von Alcoa sackten derweil als Schlusslicht im Dow Jones um 15,71 Prozent auf 5,26 Dollar ab. Händler verwiesen auf gefallene Metallpreise.

General Electric (GE) hielten sich mit einem Minus von 0,45 Prozent relativ stabil. Der US-Mischkonzern benötigt nach den Worten seines Finanzvorstands kein neues Kapital. Das Unternehmen sei sicher und geschützt, sagte Keith Sherin. Am Vortag waren die Titel wegen Sorgen um die Finanzsparte bereits deutlich unter Druck gekommen.

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