US-Arbeitslosenquote:Munition für Kerry

Der letzte US-Arbeitsmarktbericht vor der Präsidentschaftswahl am 2. November liefert Herausforderer John Kerry neue Argumente. Die Zahlen fielen enttäuschend aus. Im zweiten TV-Duell mit Präsident Bush wird Kerry wohl darauf zurückkommen.

Vier Wochen vor der Präsidentenwahl gibt es am amerikanischen Arbeitsmarkt wenig Bewegung.

US-Arbeitslosenquote: Konnte zuletzt punkten: John Kerry.

Konnte zuletzt punkten: John Kerry.

(Foto: Foto: AP)

Die Arbeitslosenquote blieb im September saisonbereinigt bei 5,4 Prozent, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Es wurden 96.000 neue Arbeitsplätze geschaffen - weniger, als Volkswirte erwartet hatten.

Die Demokraten dürften versuchen, die Lage am Arbeitsmarkt - innenpolitisch das wichtigste Thema im Wahlkampf - für ihre Kampagne zu nutzen.

Unterschiedliche Interpretationen

Präsident George W. Bush und der Demokrat John Kerry bereiteten sich am Freitag auf die zweite von drei Fernsehdebatten vor. Kerry verweist immer auf die enttäuschenden Zahlen zu neuen Arbeitsplätzen, Bush auf den Trend nach oben.

Insgesamt waren acht Millionen Menschen arbeitslos. Bush ist der erste Präsident seit Herbert Hoover (1929-33), in dessen Amtszeit die Zahl der Arbeitsplätze gesunken ist, nach Schätzungen um rund eine Million.

"Enttäuschung"

"Der Arbeitsmarktbericht ist eine Enttäuschung", sagte Chris Rupkey, Chefökonom der Bank of Tokyo-Mitsubishi in New York der Wirtschaftsagentur Bloomberg. "Die Wirtschaft schafft nicht genügend Konsumenten, um das Wachstum anzuheizen."

Die Regierung argumentiert, dass die Wirtschaft von einer Rezession 2001, den Terroranschlägen und den Firmenskandalen erschüttert wurde und seit langem auf Erholungskurs ist.

Kräftiges Wachstum

Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 3,3 Prozent auf hochgerechneter Jahresrate. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht in den USA in diesem Jahr von 4,3 Prozent Wachstum aus, im nächsten, auch als Folge der hohen Ölpreise, von 3,5 Prozent.

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