Süddeutsche Zeitung

Urteil für Ex-Heros-Chef:Elf Jahre Knast

Die jahrelange Untreue und persönliche Bereicherung kommen dem ehemaligen Chef des Geldtransportunternehmens Heros teuer zu stehen - er ist vom Gericht zu elf Jahren Haft verurteilt worden.

Der Ex-Chef des ehemals größten deutschen Geldtransportunternehmens Heros, Karl-Heinz Weis, ist vom Landgericht Hildesheim zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Auch ein Bereichsleiter muss in den Knast - für fünf Jahre.

Der 60-jährige Weis steht nicht zum ersten Mal vor Gericht. Bereits im Mai 2007 verurteilte das Gericht den damaligen Firmenchef wegen der Heros-Insolvenz zu zehn Jahren Haft. Nun wurde wegen des Vorwurfs der Untreue und persönlichen Bereicherung verhandelt und zudem die Gesamtstrafe von elf Jahren Gefängnis verhängt.

Weder Weis noch der 50 Jahre alte Leiter der Hartgeldabteilung hatten sich während des Prozesses einsichtig gezeigt. Weis hatte immer wieder betont, er habe kein Geld genommen und die Untreuevorwürfe abgestritten. Sein Verteidiger hatte die Einstellung des Verfahrens gefordert.

Auch der Ex-Mitarbeiter hatte in der Verhandlung ausgesagt, nie Geld erhalten zu haben. Er habe lediglich nach Anrufen seines Chefs Geld bei der Bundesbank bestellt, von Fahrern abholen lassen und an den Firmenchef übergeben. Den Job habe er nur ausgeübt, weil Weis Druck auf ihn ausgeübt habe. Sein Verteidiger hatte deshalb auf Freispruch plädiert

Mit seinem Urteil kam das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft sehr nahe. Sie hatte für Weis zwölfeinhalb Jahre, und für den Bereichsleiter sechs Jahre Haft gefordert.

Die Manager hatten nach Erkenntnissen der Ermittler knapp 12,9 Millionen Euro in die eigene Tasche gesteckt.

Das Geld sollen die beiden Angeklagten unter anderem für teuren Schmuck, wertvolle Uhren, Luxus-Autos und Eigentumswohnungen ausgegeben haben. Die veruntreuten Millionen sind allerdings nach wie vor nicht auffindbar.

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