Urheberrecht: Urteil über Datenaustausch:Schwerer Schlag gegen Google

Datenschützer sind entsetzt: Google soll dem Urteil eines US-Gerichts zufolge Nutzerdaten seines Videoportals Youtube an den Medienkonzern Viacom (MTV, CBS) weitergeben.

Google müsse Viacom Daten darüber bereitstellen, welcher Youtube-Nutzer welche Videos angesehen habe, urteilte ein Bezirksrichter im Bundesstaat New York. Der Internetkonzern soll damit die für eine eventuelle Urheberrechtsklage notwendigen Daten bereitstellen.

Das Urteil zwingt Youtube, detaillierte Logdaten mit Informationen über alle angeschauten Videos, Zugangsdaten und Computeradressen zur Verfügung zu stellen.

Weitergehende Forderungen abgelehnt

Viacom betreibt mehrere Fernsehsender wie beispielsweise CBS oder MTV und betrachtet den Internetkonzern in seiner Klage als Komplizen von Internetnutzern, die urheberrechtlich geschützte Fernsehsendungen auf Youtube einstellen. Wie oft wurden Musiksendungen oder Shows von Nutzern auf YouTube geschaut? Gezahlt hat die Videoverwurstungsmaschine, die von Google gekauft wurde, keinen Cent für die Überlassung. Google zeigte sich über das Urteil enttäuscht.

Der Konzern will die Daten seiner Nutzer dem Viacom-Konzern nun nur in anonymisierter Form zur Verfügung stellen. Zugleich bezeichnete der Internetgigant es aber als Sieg, dass der Richter weitergehende Forderungen von Viacom abgelehnt habe.

So muss der Internetkonzern weder Zugriff auf private Videos von Youtube-Nutzern, noch Einblick in die Suchtechnologie des Unternehmen gewähren. Datenschützer in den USA zeigten sich entsetzt über das Urteil.

© sueddeutsche.de/AFP/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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