Süddeutsche Zeitung

Urabstimmung:Ärzte streiken ab Donnerstag

Während die Parteien im öffentlichen Dienst scheinbar kurz vor der Einigung stehen, geht es in den Krankenhäusern erst richtig los. Bei einer Urabstimmung an den Uni-Kliniken stimmten 98,4 Prozent der Ärzte für einen bundesweiten unbefristeten Streik.

Das gab der Marburger Bund in Berlin bekannt. Hauptgeschäftsführer Armin Ehl sagte, die Ärztestreiks sollten wie geplant am Donnerstag beginnen.

Zunächst seien die Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg, München, Würzburg, Essen, Bonn, Mainz und Halle betroffen.

In Bayern wollen sich zunächst Mediziner an den Uni-Kliniken München und Würzburg beteiligen.

In den folgenden Tagen und Wochen würden die Ärztestreiks auf weitere Unikliniken ausgeweitet.

Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte, es werde keinen flächendeckenden Streik in ganz Deutschland geben. "Sondern wir werden sehr intelligente Streikformen durchführen, bei denen man mal an der einen Uni, mal an der anderen streikt, aber so, dass die Arbeitgeber es spüren."

Die Patienten hätten nichts zu befürchten, der Notdienst werde funktionieren.

Die Ärztegewerkschaft versucht, für rund 22.000 Ärzte an 34 Universitätskliniken einen eigenen Tarifvertrag mit kürzeren Arbeitszeiten, voll bezahlten Überstunden sowie bis zu 30 Prozent höheren Gehältern durchzusetzen.

Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder hatte sie vergangene Woche für gescheitert erklärt.

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