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Unternehmer reagieren gelassen auf Krise:Neue Jobs im Mittelstand

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Trotz drohender Konjunkturflaute wollen viele mittelständische Unternehmen im kommenden Jahr neue Jobs schaffen. Von der Krise lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen - fast ein Drittel geht sogar davon aus, dass sich die Geschäftslage im ersten Halbjahr 2012 verbessern wird.

Deutschlands Mittelstand nimmt die Krise gelassen. Trotz drohender Konjunkturflaute wollen viele mittelständische Unternehmen im kommenden Jahr neue Jobs schaffen. Jeder dritte Betrieb möchte zusätzliche Mitarbeiter einstellen, teilte der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) am Mittwoch mit. 62,4 Prozent wollen demnach ihre Belegschaft zumindest konstant halten. Der Verband hatte 2700 Unternehmer befragt.

"Der Mittelstand bleibt der Garant für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland", sagte Verbandspräsident Mario Ohoven. Von Angst oder gar Panik ist nach Ansicht des Verbands nichts zu spüren. Knapp ein Drittel der Unternehmer erwartet sogar, dass sich die Geschäftslage im ersten Halbjahr trotz Schuldenkrise und der weltweiten Konjunkturabkühlung verbessern wird. Rund 52 Prozent gehen immerhin von einer gleichbleibend guten Situation aus. Ebenfalls ein knappes Drittel will deshalb seine Investitionen erhöhen, fast die Hälfte will das Volumen stabil halten.

Der BVMW rechnet für 2012 mit einem Wachstum von einem Prozent in Deutschland - und gibt sich damit zuversichtlicher eals die meisten Konjunkturexperten. Die Arbeitslosenzahl dürfte weiter sinken und im Jahresdurchschnitt unter drei Millionen liegen, sagte Ohoven. 73 Prozent der Befragten erwarten in den kommenden sechs Monaten eine Stagnation der Wirtschaftsentwicklung. 18 Prozent gehen von einem weiteren Aufschwung aus, 9 Prozent rechnen mit einer Rezession. Ohoven forderte die Bundesregierung deswegen auf, die Steuer- und Abgabenlast nicht zu erhöhen.

Die mittelständischen Unternehmen wollen trotz der Schuldenkrise an der europäischen Gemeinschaftswährung festhalten: Fast 87 Prozent befürworten den Euro in der jetzigen Form. Allerdings stimmen auch fast 58 Prozent der Aussage zu, es könnten nicht alle Länder im Euro bleiben, weil die Wirtschaftsstrukturen zu unterschiedlich sind.

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