Unternehmen - Wiesbaden:Gut 900 Millionen Euro Soforthilfe für hessische Betriebe

Corona
Euro-Banknoten und Euromünzen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Rund zwei Monate nach dem Start der staatlichen Soforthilfen in der Corona-Krise für kleinere Betriebe mit Finanznot haben rund 99 300 Unternehmer in Hessen die Unterstützung erhalten. Rund 905 Millionen Euro aus dem Soforthilfeprogramm seien geflossen, teilten Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), Finanzminister Michael Boddenberg und Innenminister Peter Beuth (beide CDU) am Montag in Wiesbaden mit. Rund 134 500 Selbstständige und Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten hätten seit dem Start des Programms am 30. März einen Antrag gestellt. 116 000 Anträge seien bereits abschließend bearbeitet worden.

"Mit der Soforthilfe haben wir denjenigen helfen können, die vom plötzlichen Lockdown Mitte März betroffen waren. Viele hatten von einem auf den anderen Tag keinerlei Einnahmen mehr", sagte Al-Wazir. Die meisten Anträge stammten von gastronomischen Betrieben, aus dem Dienstleistungssektor, dem Handel, der Baubranche, dem Gesundheitssektor, dem Tourismus und der Kreativwirtschaft.

In der Gastronomie, im Tourismus und in der Veranstaltungsbranche sei die Situation weiterhin ernst. Die Abstands- und Hygienevorschriften, schränkten den Betrieb trotz Lockerungen ein. "Darum warten wir gespannt auf die vom Bund angekündigten Folgeprogramme, damit wir diese in Hessen umsetzen oder auch, wo nötig und sinnvoll, erneut ergänzen", sagte er. Am Sonntag seien die letzten 1200 Anträge für Zuschüsse der Corona-Soforthilfe gestellt worden.

"Die Soforthilfe endet, die Krise nicht", teilte der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) am Montag mit. Für viele hessische Betriebe gehe es noch immer darum, ihre Existenz zu sichern. Weitere direkte Hilfen sollten unterstützend nur dort zum Einsatz kommen, wo ein Wirtschaften auf absehbare Zeit nicht möglich sei: "Die öffentlichen Haushalte dürfen nicht durch direkte Förder- und Hilfsansprüche überfordert werden", teilte der HIHK mit.

Die hessischen IHK forderten unter anderem einen Hessen-Fonds, mit dem das Land vorübergehend und aushilfsweise Unternehmen eine Eigenkapitalhilfe stellen kann, um Know-how und Arbeitsplätze in Hessen zu halten. Auf Steuererhöhungen und Sonderabgaben müsse verzichtet werden, hieß es.

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