Süddeutsche Zeitung

Energiekonzern:Uniper macht Verlust von mehr als zwölf Milliarden Euro

Ein großer Teil davon sind nach Angaben des Unternehmens auf künftige Unterbrechungen bei Gaslieferungen aus Russland zurückzuführen.

Der angeschlagene Energiekonzern Uniper hat im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von mehr als 12,4 Milliarden Euro verzeichnet. Allein 6,5 Milliarden Euro seien auf erwartete künftige Unterbrechungen bei den Gaslieferungen aus Russland zurückzuführen, teilte der Versorger mit. Hinzu kämen Wertminderungen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro. Im frühen Geschäft verloren die Uniper-Papiere an der Börse rund acht Prozent.

Uniper ist durch die Gaslieferungskürzungen Russlands in Schieflage geraten. Der Konzern steckt in der Krise, weil er sich am teuren Spotmarkt Gas beschaffen muss. Die Bundesregierung hat gemeinsam mit dem Mutterkonzern Fortum ein Rettungspaket auf den Weg gebracht. Es sieht vor, dass der deutsche Staat Uniper mit insgesamt 15 Milliarden Euro unterstützt und mit 30 Prozent bei Uniper einsteigt. Außerdem können Uniper und andere Gasimporteure ab Oktober auf die geplante Gasumlage zurückgreifen. Diese soll 2,419 Cent pro Kilowattstunde betragen. Da die EU-Kommission das Gesuch Deutschlands abgelehnt hat, bei der Gasumlage die Mehrwertsteuer wegfallen lassen zu dürfen, könnten auf die Haushalte noch mehr Kosten zukommen.

Unter anderem wegen der Gasumlage rechnet der Konzern von Herbst an mit besseren Ergebnissen. "Die Verluste werden ab dem vierten Quartal deutlich geringer ausfallen", sagte Finanzchefin Tiina Tuomela in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Uniper betrachte die Jahre 2022 und 2023 als Übergangsjahre. Im Jahr 2024 sollen keine Verluste mehr gemacht werden.

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