Das Besprechungszimmer im achten und obersten Stock der Uniper-Zentrale bietet einen schönen Blick über Düsseldorf. Am Horizont sind sogar die Braunkohlekraftwerke in der Nähe von Köln zu sehen. Firmenchef Michael „Mike“ Lewis führt das Interview auf Deutsch; der 58-jährige Brite leitet den Gas- und Stromkonzern mit 7500 Beschäftigten seit 2023. Ein halbes Jahr vorher hat die Bundesregierung Deutschlands größten Gasimporteur verstaatlichen müssen, um ihn nach Russlands Lieferstopp vor der Pleite zu retten. Der Bund hält nun mehr als 99 Prozent der Aktien: Die Hauptversammlung, die an diesem Donnerstag stattfindet, wird also ein eher überschaubares Aktionärstreffen werden. Doch die Regierung will Uniper bald wieder privatisieren.
Energiewende„Deutschland wird noch in 20 Jahren Erdgas brauchen“
Lesezeit: 5 Min.

Uniper ist größter Gasimporteur des Landes. Nach Russlands Lieferstopp musste der Konzern mit Milliarden gerettet werden. Firmenchef Lewis spricht über die Zukunft des klimaschädlichen Erdgases – und über die von Unipers Atomkraftwerken.
Interview von Björn Finke, Düsseldorf

Exklusiv RWE:„Es gibt in Teilen der Politik großes Misstrauen gegenüber Unternehmen“
RWE-Chef Markus Krebber empfindet die Beziehungen zwischen Politik und Wirtschaft in Deutschland als gestört. Er plädiert für eine neue Energiepolitik, die Stromkunden entlastet, und erklärt, welche Folgen der Ausgang der US-Wahl hat. Der Manager schätzt, dass Trumps Wirtschaftspolitik sogar teilweise funktionieren kann.
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