Noch am Montagmorgen sah alles danach aus, als sei der Übernahmekampf der italienischen Unicredit um die Commerzbank genauso jäh beendet worden, wie er angefangen hatte: Die Aktien von Deutschlands zweitgrößter Privatbank fielen zum Wochenbeginn zeitweise um mehr als fünf Prozent, schließlich hatte die Bundesregierung am Freitagabend recht eindeutige Signale nach Mailand gesendet: Man behalte vorerst die restlichen zwölf Prozent der Commerzbank-Aktien und unterstütze die Eigenständigkeit der zweitgrößten deutschen Privatbank. Die Botschaft: Eine Übernahme durch Unicredit? Das wäre eine feindliche Aktion. Und weil Unicredit-Chef Andrea Orcel zuvor beteuert hatte, er komme ausschließlich in friedlicher Absicht, schien die Sache vorerst erledigt.
Commerzbank:Scholz verurteilt Vorstoß der Unicredit
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Also doch eine feindliche Übernahme? Trotz des Widerstands der Bundesregierung kauft Unicredit-Chef Orcel weitere Anteile an der Commerzbank. Nun reagiert der Bundeskanzler.
Von Meike Schreiber, Frankfurt
Banken:„Auch Champions können untergehen“
Die italienische Unicredit will die Commerzbank übernehmen. Der Ökonom Martin Hellwig, der seit Langem für strengere Banken-Regeln wirbt, warnt: Dabei entstünde eine Mega-Bank, die man nicht ohne Steuergeld abwickeln könnte.
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