Überraschender Anstieg im September:Exporte wachsen trotz Konjunkturflaute

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Die Ängste um die Zukunft der globalen Wirtschaft sind groß - doch die deutschen Exporte legen weiter zu. Allerdings bereitet die maue Auftragslage den Unternehmen neue Sorgen.

Der Albtraum der Exportnation scheint vorerst doch nicht einzutreffen: Die deutschen Ausfuhren nehmen überraschend zu - zum zweiten Mal hintereinander. Zuvor waren sie zwei Monate in Folge eingebrochen. Das hatte unter Ökonomen die Furcht geschürt, dass es wegen der mangelnden weltweiter Nachfrage zu einem Exportrückgang kommen könne.

Frisch produzierte Autos in Köln: Deutschland exportiert wieder mehr Waren ins Ausland. (Foto: dpa)

Aber trotz der Sorgen um die Konjunktur führte die deutsche Wirtschaft im September Waren im Wert von 95 Milliarden Euro aus, berichtet das Statistische Bundesamt. Das waren 10,5 Prozent mehr als im September 2010. Gleichzeitig importiert das Land Waren mit einem Wert von mehr als 77 Milliarden Euro ein, 11,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Im Vergleich zum August stiegen die Exporte um 0,9 Prozent, die Einfuhren nahmen hingegen im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent ab. Der Außenhandelsüberschuss betrug im September 17,4 Milliarden Euro. Im September 2010 hatte er bei 16,5 Milliarden Euro gelegen.

Der September lief gut für die deutschen Exporteure, doch für die nahe Zukunft sieht es nicht so gut aus. Die Industrie dürfte in den kommenden Monaten immer stärker die Folgen der Schuldenkrise in Europa spüren.

Denn die Aufträge brachen im September um 4,3 Prozent ein. Diese Zahl weist in der Regel darauf hin, wie sich die Exporte in den nächsten Monaten entwickeln. Sie gingen nicht nur zum dritten Mal in Folge zurück, sondern zugleich auch so stark wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Die Bestellungen aus den Euro-Ländern gingen dabei mit mehr als zwölf Prozent besonders stark zurück. Etwa 40 Prozent der deutschen Ausfuhren landen in der Währungsunion.

© AFP/dpa/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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