Übernahmestreit beendet:US-Investor schnappt sich Douglas

Die Verhandlungen waren schwierig, doch am Ende haben sich die Anteilseigner geeinigt: Der amerikanische Investor Advent plant, 75 Prozent der Handelsgruppe Douglas zu übernehmen. Die neuen Eigentümer wollen vor allem die Probleme im Buchhandel angehen.

Der Übernahmestreit beim deutschen Handelskonzern Douglas ist beendet. Der US-Finanzinvestor Advent will mindestens 75 Prozent der Anteile übernehmen. Das Angebot sehe einen Preis von 38 Euro je Aktie vor, teilte der Investor mit. Damit wird der Konzern mit 1,5 Milliarden Euro bewertet.

Über Monate hatten sich die Verhandlungen mit der Gründerfamilie Kreke und den Großaktionären Oetker und Müller hingezogen. Nun hätten sie Advent vertraglich zugesichert, das Angebot zum angekündigten Preis anzunehmen beziehungsweise ihre Aktien zu veräußern. Die Zustimmung von 50,5 Prozent des Grundkapitals der Douglas Holding AG sei damit bereits gesichert.

Die Handelsgruppe beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 25.000 Mitarbeiter in 2000 Fachgeschäften in 17 Ländern Europas. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 3,4 Milliarden Euro, der Gewinn lag zwischen 200 und 250 Millionen Euro. Die wichtigsten Geschäftsbereiche sind die Parfümerien (Douglas) und die Juweliergeschäfte (Christ).

Probleme bereitet derzeit vor allem der Buchhandel: Der Umsatz der Kette Thalia schrumpfte 2011 um zwei Prozent auf 915 Millionen Euro. Der neue Investor erklärte die Sanierung der Buchläden zu einem der vorrangigen Ziele. Die Parfüm- und Schmucksparte solle weiter wachsen. Im Vordergrund stehe eine größere Marktpräsenz im In- und Ausland.

Dem Übernahmeangebot steht nun noch die kartellrechtliche Freigabe im Weg. Auch müsse es eine Mindestannahmequote von 75 Prozent geben, teilte Advent mit. Die Douglas-Aktie legte mehr als sieben Prozent zu und notierte am Montagvormittag bei 37,40 Euro.

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