Übernahme durch Vodafone:Kabel Deutschland - ein Name verschwindet

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Ein Name verschwindet: Logo von Kabel Deutschland (Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg)
  • Die Marke Kabel Deutschland verschwindet. Das kündigt der Deutschland-Chef des Mobilfunkkonzerns Vodafone an.
  • Vodafone hatte im vorvergangenen Jahr die Mehrheit an Deutschlands größtem Kabelnetzbetreiber für nahezu elf Milliarden Euro übernommen.
  • Die geplante Umbenennung wird viel Geld kosten.

Von Caspar Busse, München

Nein, schön war das Logo von Anfang an nicht: Ein unförmig geratener, gelber Fleck mit weißem Kreis und Punkt darin. "Gelbes Spiegelei" nannten es die Mitarbeiter von Kabel Deutschland. Aber immerhin: Mit dem Münchner Unternehmen und unter diesem gelben Zeichen hatten zuletzt fast neun Millionen Kunden in 13 Bundesländern einen Vertrag und nutzten damit Fernsehen, Telefon und schnelles Internet aus der Kabeldose.

Doch damit ist demnächst Schluss. Die Marke Kabel Deutschland werde noch in diesem Jahr verschwinden, kündigte jetzt Jens Schulte-Bockum, Deutschland-Chef des Mobilfunkkonzerns Vodafone, an. "Wir sind hierfür aktuell in der detaillierten Planung. Der Name Vodafone wird künftig auch für die Kompetenz im Kabelnetz stehen", sagte Schulte-Bockum dem Handelsblatt. Die Briten hatten im vorvergangenen Jahr die Mehrheit an Deutschlands größtem Kabelnetzbetreiber für nahezu elf Milliarden Euro übernommen. Derzeit streiten sie noch mit einem Minderheitsaktionär, dem Hedgefonds Elliott, über die Bewertung zum Zeitpunkt der Übernahme. Im März muss es deshalb in München eine außerordentliche Hauptversammlung geben. Elliott hält 13 Prozent der Aktien, Vodafone etwa 76 Prozent. Ungeachtet der Querelen treiben die Briten die Integration voran - und streichen jetzt den eingeführten Namen.

Die geplante Umbenennung wird viel Geld kosten. Die Marke muss nun endgültig geändert werden, in der Kommunikation mit den Kunden, im gesamten Werbematerial, in den vielen Kabel-Deutschland-Läden. Dabei ist ein Erfolg nicht einmal sicher. Denn die Marke Vodafone wird derzeit von vielen Kunden vor allem mit Mobilfunk verbunden, aber nicht mit einem Kabelanschluss fürs Fernsehen oder das Internet. Momentan werde eine ausführliche Marktforschung betrieben, heißt es. Das Spiegelei gibt es übrigens seit Anfang 2004, damals hatte die Telekom das Kabelnetz verkauft. Schade ist es um das Logo jedenfalls nicht.

© SZ vom 28.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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