Übernahme:Deutsche Post verstärkt sich in Großbritannien

Die Deutsche Post setzt ihre Zukäufe auf dem europäischen Briefmarkt mit der Übernahme des britischen Unternehmens Speedmail International fort.

Mit der Übernahme des relativ kleinen Konkurrenten durch ihre Tochter Deutsche Post Global Mail (UK) baut die Post ihre Aktivitäten im britischen Briefmarkt aus. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wie der Kaufpreis wurden nicht genannt.

Speedmail International (London) beförderte im Geschäftsjahr 2002/2003 mit rund 110 Mitarbeitern mehr als 12 Millionen Sendungen im Großraum London. Das Unternehmen befördert - im Schatten des Platzhirschen Royal Mail - auch internationale Geschäftspost. Royal Mail beherrscht den Markt mit einem Anteil von rund 99 Prozent.

Die Post-Tochter Global Mail hatte bereits 2002 von der britischen Regulierungsbehörde eine vorübergehende Lizenz zur Beförderung von Sendungen in Großbritannien erhalten. Die Post gehe davon aus, dass sie in Kürze auch eine Langzeitlizenz bekomme, sagte eine Sprecherin.

"Internationale Expansionsstrategie"

Der Post-Konzern setzt mit dem Zukauf nach eigenen Angaben seine "sehr erfolgreiche internationale Expansionsstrategie" fort. Auch die Präsenz im Bereich der Briefbeförderung, die noch eine nationale Domäne ist, werde ausgebaut.

"Ziel des Konzerns ist es, in Zukunft eine führende Rolle in den großen Inlandspostmärkten zu übernehmen." Dieses Ziel soll auch die Abhängigkeit des Bonner Konzerns vom nationalen Briefgeschäft schrittweise verringern.

Doch die Errichtung des angestrebten "europäischen Briefnetzwerks" gestaltet sich zur Zeit zäh, weil sie vom Stand der Privatisierungen bestimmt wird.

Mögliche Engagements bei bisher staatlichen Postgesellschaften wie etwa in Dänemark oder Österreich liegen auf Grund noch fehlender politischer Regelungen auf Eis. Das nationale Briefmonopol der Post läuft 2007 aus.

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