Übernahme:Apple bald mit Rennwagen?

Der iPhone-Konzern aus dem Silicon Valley interessiert sich nun für den britischen Sportwagen-Anbieter McLaren.

Es ist das bisher heißeste Gerücht zu Apples Autoplänen: Der iPhone-Konzern zeigt nach Informationen der Financial Times Interesse an dem britischen Sportwagen-Anbieter McLaren. Im Gespräch seien eine komplette Übernahme oder eine strategische Beteiligung, schrieb die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Die Gespräche hätten bereits vor einigen Monaten begonnen. Die Verluste schreibende Autofirma, zu der auch ein Formel-1-Team gehört, könne eine bis eineinhalb Milliarden Pfund (bis zu 1,74 Milliarden Euro) wert sein, hieß es.

McLaren baut straßentaugliche PS-starke Sportwagen, die mehrere hunderttausend Euro kosten. Im vergangenen Jahr stellte McLaren etwas mehr als 1600 Fahrzeuge her. Zugleich ist die Firma aber durch ihr Formel-1-Engagement auch stark beim Einsatz innovativer Kunststoff-Materialien und der Autoelektronik. Insofern müssten aus dem Zusammenschluss nicht zwingend nur unbezahlbare Straßenflitzer hervorgehen.

Über Apples Pläne für das Autogeschäft wird schon seit Anfang 2015 spekuliert, während der Konzern selbst sich dazu bedeckt hält. Zuletzt hieß es, man denke jetzt eher an die Entwicklung von Software für Roboterwagen statt der ursprünglichen Pläne für den Bau eines eigenen Elektro-Autos. Das gebe Apple mehr Flexibilität, wenn der Konzern sich doch dafür entscheide, sich mit einem etablierten Autobauer zusammenzutun oder einen zu kaufen, vermuteten Experten. Vor zehn Tagen berichtete die New York Times dann, Apple habe angefangen, selbstfahrende Autos zu testen. Die Roboterwagen seien auf eingeschränkten Strecken in abgeschirmter Umgebung unterwegs. In diesem Jahr investierte Apple bereits überraschend eine Milliarde Dollar in den chinesischen Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing. Konzernchef Tim Cook sprach in diesem Zusammenhang von einer strategischen Investition in den Uber-Konkurrenten.

Das McLaren-Geschäft wäre der zweitgrößte Zukauf von Apple nach der Übernahme des Kopfhörer-Anbieters Beats Electronics samt angeschlossenem Musik-Streamingdienst für drei Milliarden Dollar. Apple sitzt auf Geldreserven von 230 Milliarden Dollar.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: