Uber:33900 Dollar

Uber's CEO Dara Khosrowshahi speaks at the Viva Tech start-up and technology summit in Paris

Der neue Uber-Chef Dara Khosrowshahi muss viel aufräumen. Er ist seit knapp einem Jahr im Amt.

(Foto: Charles Platiau/Reuters)

Der umstrittene US-Fahrdienst Uber zahlt in einem Vergleich mehrere Millionen Dollar an diskriminierte Mitarbeiter.

Von Valentin Dornis

Der US-Fahrdienst Uber will die Mobilität in Großstädten auf der ganzen Welt revolutionieren, doch momentan ist das Unternehmen vor allem damit beschäftigt, seine Skandale aufzuarbeiten. Das Unternehmen hat zugestimmt, in einem Vergleich insgesamt 1,9 Millionen Dollar an 56 Mitarbeiterinnen zu zahlen, die am Arbeitsplatz belästigt worden sein sollen. Jede der Frauen soll also etwa 33 900 Dollar erhalten. Hinzu kommen Zahlungen in Höhe von 5,1 Millionen Dollar an etwa 480 Menschen, die von Diskriminierung oder enormem Druck bei Uber berichteten. Das entspricht etwa 10 600 Dollar pro Person. Drei Mitarbeiterinnen mit lateinamerikanischem Migrationshintergrund hatten im Oktober 2017 gegen Uber geklagt, weil sie schlechter bezahlt würden als männliche Kollegen. Sie sagten, es habe im Unternehmen ein internes Ranking gegeben, in dem Frauen und dunkelhäutige Menschen systematisch schlechter bewertet worden wären als andere Kollegen. Das löste im Unternehmen eine Welle weiterer Berichten dieser Art aus. Zunächst berichteten 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ihren Erfahrungen mit Belästigungen und Diskriminierung bei Uber, später kamen mehr als 400 weitere Kollegen hinzu. Sie alle sollen mit den Zahlungen nun für ihre Erlebnisse entschädigt werden. Endgültig soll im November über den Vergleich entschieden werden.

Uber ist derzeit dabei, mehrere Skandale aus den vergangenen Jahren aufzuarbeiten. Das Unternehmen will in absehbarer Zeit an die Börse gehen, wofür die Reputation der Firma ein wichtiger Faktor ist. Erst in dieser Woche hat das Unternehmen verkündet, nach drei Jahren wieder einen Manager für den wichtigen Posten des Finanzchefs einzustellen, den US-Investmentbanker Nelson Chai. Die Aufarbeitung der Vergangenheit ist die Aufgabe von Uber-Chef Dara Khosrowshahi, der seit knapp einem Jahr im Amt ist. Er war als Nachfolger von Uber-Mitgründer Travis Kalanick in das Unternehmen gekommen.

Kalanick hatte Uber in kurzer Zeit zu einem der höchstbewerteten privat gehaltenen Start-ups der Welt gemacht. Er musste wegen etlicher Skandale im Juni 2017 gehen: abfällige Äußerungen über Frauen, Rechtsstreits, eine Untersuchung des Justizministeriums, Boykottaufrufe, Kündigungen nahezu aller wichtigen Uber-Manager und ein Aufstand der mächtigsten Investoren. Kalanick sitzt allerdings weiterhin im Aufsichtsrat und hält Unternehmensanteile.

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