Süddeutsche Zeitung

Twitter: Zugang für Drittanbieter-Apps abgeschaltet

Zahlreiche Twitter-Apps wie Tweetbot, mit denen Nutzer auf den Online-Dienst zugreifen konnten, funktionieren plötzlich nicht mehr. Die Software kann seit Freitag keine Verbindung mehr zu den Schnittstellen von Twitter herstellen. Kunden der Apps müssen damit auf die offizielle Twitter-App oder die Web-Version zugreifen. Am Wochenende gab es von Twitter zunächst keine offiziellen Angaben dazu. Die Silicon-Valley-Website The Information berichtete allerdings unter Berufung auf interne Twitter-Chats, der Zugang sei mit Absicht gekappt worden.

Twitter verdient sein Geld mit Werbung: In der hauseignen App und der Web-Version werden Nutzern zwischen den von ihnen abonnierten Accounts bezahlte Beiträge präsentiert. In den Apps anderer Anbieter, die Twitter praktisch von Anfang an begleiten, gibt es jedoch keine Werbung. Somit verdient Twitter nichts, wenn Nutzer auf den Dienst von dort aus zugreifen. Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk betont den Fokus aufs Geldverdienen, seit Werbeerlöse nach seiner Übernahme sanken. Musk, der mehr Transparenz versprochen hatte, äußerte sich bisher nicht zu der Situation um die Twitter-Apps anderer Anbieter.

Die Entwickler der Apps Tweetbot und Twitterrific schrieben ihren Nutzern, dass sie von Twitter keine Antwort auf ihre Nachfragen bekämen. Die Apps sind unterschiedlich betroffen: Tweetbot etwa funktioniert auf allen Geräten nicht, Twitterrific hingegen läuft nicht mehr auf dem iPhone, aber noch weiterhin auf Apples Mac-Computern. Die App Fenix funktioniert auf iPhones, aber nicht mehr auf Android-Smartphones.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5732529
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 16.01.2023 / dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.