Süddeutsche Zeitung

Tui-Chef Fritz Joussen:Wie Urlauber auf Terror und Krisen reagieren

Tui-Chef Fritz Joussen bringen die weltweiten Krisen viel Arbeit. Wie er damit umgeht - und was die Gäste in unsicheren Zeiten wollen.

Von Michael Kuntz und Angelika Slavik

Fritz Joussen, der Chef des Tourismuskonzerns Tui, muss derzeit wohl vor allem den Politikteil seiner Tageszeitung lesen. Zumindest beschäftigen den Manager politische Unruhen und Terroranschläge in mehreren Ländern, etwa in Ägypten oder der Türkei. Die Türkei etwa ist als Reiseland weitgehend ausgefallen, 40 Prozent der Buchungen fehlten, sagt Joussen.

Im SZ-Interview wird der Tui-Chef auch mal grundsätzlich: "Life is not a rehearsal", das Leben ist keine Generalprobe, sagt er und meint: Weil man nur diesen einen Versuch habe, müsse man das Leben auskosten so gut es geht. Für ihn selbst bedeutete das, die Idee einer Karriere als Finanzinvestor wieder zu verwerfen. Der frühere Vodafone-Manager gibt sich an der Spitze des weltweit größten Reisekonzerns eher unprätentiös. Sein erstes Interview als alleiniger Tui-Vorstandschef gibt er nicht in der barocken Konzernzentrale in Hannover, sondern im schlichten Büro einer Ferienhaus-Firma der Tui am Düsseldorfer Flughafen.

Kurz vor der Touristikmesse ITB diese Woche in Berlin registriert Joussen, dass viele Kunden verunsichert sind und kurzfristiger buchen - was auch die Reiseveranstalter zwingt, ihr Angebot schneller anzupassen. Trotzdem: "Es liegt überhaupt nicht in unserem Interesse, irgendjemandem von einem Ziel zu überzeugen, wenn er selbst Zweifel hat", sagt Joussen. "Wir überreden die Menschen nicht zum Verreisen."

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