Türkei:Zentralbank tagt früher

Die türkische Zentralbank zieht ihre Hauptversammlung vor und macht so den Weg für eine Gewinnausschüttung an den Fiskus vor den anstehenden Kommunalwahlen frei. Die Notenbank, die wegen ihrer Zinspolitik im Dauerclinch mit Staatschef Recep Tayyip Erdogan liegt, führt den Überschuss eigentlich erst nach der üblicherweise im April abzuhaltenden Gesellschafterversammlung ab. Durch eine am Donnerstag bekanntgemachte Statutenänderung ist es nun möglich, dass diese bereits für den 18. Januar einberufen wird. Das Finanzministerium ist der größte Anteilseigner der türkischen Notenbank. Offiziell hüllte diese sich in Schweigen, warum der Schritt vollzogen wurde. Ehemalige Währungshüter gehen allerdings davon aus, dass das Manöver mit Blick auf die Kommunalwahlen im März gestartet wurde. Der frühere Notenbanker und jetzige Oppositionspolitiker Durmus Yilmaz sieht darin ein Zeichen, dass die Regierung "knapp bei Kasse" sei und wirtschaftspolitisch kurzsichtig agiere.

© SZ vom 04.01.2019 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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