Die türkische Wirtschaft ist zum Jahresende 2018 in die Rezession gerutscht. Wie das Statistikamt in Ankara mitteilte, ging die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal um 2,4 Prozent zum Vorquartal zurück. Im dritten Quartal hatte das Land bereits ein Minus von 1,6 Prozent zu verzeichnen. Besonders der Bausektor und die Industrie des Landes leiden.
Die Türkei ist somit in der Rezession. Ökonomen sprechen davon, wenn eine Volkswirtschaft zwei Quartale in Folge schrumpft. Für die politische Führung kommt der Abschwung zu einem ungelegenen Zeitpunkt, da Ende März in der Türkei die für Präsident Recep Tayyip Erdoğan wichtigen Kommunalwahlen stattfinden.
Zu kämpfen hat das Land auch mit der hohen Inflation. Die Inflationsrate ist im Februar erstmals seit einem halben Jahr unter 20 Prozent gefallen. Die Verbraucherpreise lagen im Durchschnitt um 19,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie aus amtlichen Daten hervorgeht. Der Verfall der Lira - die rund 30 Prozent zum Dollar abwertete - hatte die Teuerung im vergangenen Oktober noch auf das 15-Jahres-Hoch von gut 25 Prozent gehoben. Durch die schwache Währung werden Importe deutlich teurer, auf die das rohstoffarme Land angewiesen ist.