USA:Ansturm auf Trumps eigenen Krypto-Coin

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Wahlkampfmünze mit dem Porträt von Donald Trump: Von dem Krypto-Coin, den der künftige US-Präsident jetzt herausbrachte, gibt es noch kein Foto. (Foto: Imago/Christian Ohde)

Der künftige US-Präsident bringt für sich selbst eine Art digitale Gedenkmünze heraus. Schon nach wenigen Stunden hatte sich der Kurs mehr als verdreifacht.

Von Harald Freiberger

Donald Trump hat kurz vor seiner Ernennung zum neuen US-Präsidenten einen Hype auf dem Kryptowährungs-Markt ausgelöst: In der Nacht zum Samstag brachte er einen eigenen „Meme Coin“ namens $TRUMP heraus. Solche Coins sind so etwas wie digitale Gedenkmünzen, die auf speziellen Krypto-Plattformen gehandelt werden. Innerhalb weniger Stunden kauften massenhaft Interessenten den neuen Coin, der zu knapp 20 Dollar auf den Markt gekommen war. Am Sonntagnachmittag stand der Kurs schon bei rund 70 Dollar – das heißt, er hat sich mehr als verdreifacht. Insgesamt kamen 200 Millionen Einheiten auf den Markt. Damit ist der Trump-Coin insgesamt bereits 14 Milliarden Dollar wert.

Der Vorgang wirft ein Licht darauf, was Trump in seiner Präsidentschaft vorhat: Er ist erst während des Wahlkampfs vom Krypto-Gegner zu einem entschiedenen Befürworter der digitalen Währungen geworden. Mit seinen drei Söhnen gründete er im November auch eine eigene Krypto-Plattform. Der Kurs der bedeutendsten Krypto-Währung Bitcoin ist seit seiner Wahl am 4. November von 68 000 auf mittlerweile 104 000 Dollar gestiegen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg will Trump Kryptowährungen bald per Exekutivanweisung als nationales Anliegen definieren. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen der US-Regierung und der Kryptowährungs-Branche zu stärken.

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Trumps Pläne könnten die USA damit in eine führende Rolle auf dem globalen Krypto-Markt bringen. Das Fachmagazin Der Aktionär spricht schon von einer „neuen Ära für die Branche“. Und dazu passt eben, dass der künftige US-Präsident nun einen eigenen „Meme Coin“ herausbringt.

Diese Untergruppe der Kryptowährungen versucht vor allem, aus der Begeisterung für eine Persönlichkeit oder ein virales Phänomen im Internet Kapital zu schlagen. Anders als beispielsweise Bitcoin, mit denen auch bezahlt werden kann, haben Meme Coins dabei aber keinen konkreten wirtschaftlichen Nutzen. Anleger können jedoch in sie investieren und damit den Kurs nach oben treiben.

80 Prozent der Coins bleiben bei zwei mit Trump verbandelten Firmen – sie profitieren damit vom Kursanstieg

Trump stellte den Coin am Freitagabend überraschend auf seiner Online-Plattform Truth Social vor. Zunächst wurden 200 Millionen Einheiten herausgebracht, innerhalb von drei Jahren sollen weitere 800 Millionen folgen. 80 Prozent der „$TRUMP“-Coins werden bei zwei mit der Trump-Organisation verbandelten Firmen liegen: CIC Digital und „Fight Fight Fight“. Dieser Name ist angelehnt an die Szene nach dem Attentat auf Trump im Juli vergangenen Jahres, als er die Faust ausstreckte und rief: „Fight! Fight! Fight!“ (Kämpft! Kämpft! Kämpft!) Die Trump-Firmen profitieren damit auch vom Kursanstieg.

Die Website zu der Digital-Münze weist darauf hin, dass diese nicht als Investitions-Objekt oder Wertpapier gedacht sei, sondern „als Ausdruck der Unterstützung der Ideale und Überzeugungen, die vom Symbol $TRUMP verkörpert werden“. Der Trump-Coin belegt allerdings auch die zunehmende Verschmelzung von Politik und Kryptowährungen: Politiker nutzen zunehmend digitale Mittel, um neue Zielgruppen anzusprechen. Und Donald Trump stellt sich an die Spitze dieser Bewegung.

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