Trojaner-Attacke:Deutsche Weltraumforscher Opfer von Hacker-Angriffen

Neue Forschungsstelle für maritime Sicherheit

Blick für die Forschungsstelle für maritime Sicherheit Im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern).

(Foto: dpa)

Mit Spionage-Programmen versucht ein ausländischer Geheimdienst das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt auszuspähen. Tippfehler im Code der Trojaner deuten auf die Herkunft der Hacker hin.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist seit Monaten das Ziel von Spähangriffen eines ausländischen Geheimdienstes. Ein DLR-Sprecher bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.

Demnach sind mehrere Computer von Wissenschaftlern und Systemadministratoren mit Spionage-Programmen infiltriert worden, betroffen sein sollen alle eingesetzten Betriebssysteme. Das Raumfahrtzentrum bei Köln habe deshalb das von der Bundesregierung gegründete Nationale Cyber-Abwehrzentrum in Bonn eingeschaltet, berichtete das Magazin.

Die Angriffe seien koordiniert und systematisch erfolgt und hätten eine neue Qualität, was die offensichtlich langfristige Planung der Operation und die Perfektion der eingesetzten Trojaner angehe, heißt es weiter. Trojaner sind als harmlose Software getarnte Schadprogramme, die zum Beispiel über E-Mail-Anhänge verbreitet werden. Trojaner führen vom Benutzer unbemerkt Aktionen auf dessen Computer aus.

Dem Spiegel zufolge weisen einige Indizien des Spähangriffs in Richtung China. IT-Forensiker des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hätten im Code einiger Trojaner chinesische Schriftzeichen und wiederkehrende Tippfehler entdeckt, die auf Angreifer aus Fernost hindeuteten. Das könne aber auch Tarnung sein.

Dem Bericht zufolge stuft die Bundesregierung den Fall als äußerst ernst ein, weil es um Rüstung und Raketentechnologien gehen soll.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: