Transrapid:Shanghai Surprise

Wegen technischer Mängel zögert sich offenbar die Aufnahme des Transrapid-Betriebes in Shanghai heraus. Deshalb drohen Konventionalstrafen in Millionenhöhe - das sieht das deutsche Konsortium allerdings anders.

Dies geht aus einer Meldung der WirtschaftsWoche hervor. Unter Berufung auf chinesische Regierungskreise heißt es dort, der für Oktober geplante Start des Alltagsbetriebs auf der Transrapid-Strecke in Shanghai müsse verschoben werden.

Die Zentralregierung sei verärgert, dass das Kabelsystem wegen Brandstellen ausgewechselt werden müsse. Da dies eine Verzögerung der Betriebsaufnahme bis Anfang nächsten Jahres bedeute, werde eine Konventionalstrafe in zweistelliger Millionenhöhe fällig.

Schlechte Aussichten für Folgeaufträge

Damit sind die Aussichten des Transrapid-Konsortiums für Folgeaufträge in China denkbar schlecht. So werde auf der Strecke zwischen Peking und Shanghai voraussichtlich der japanische Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen zum Einsatz kommen.

Selbst für Kurzstrecken spiele der Transrapid in den Planungen der chinesischen Regierung kaum noch eine Rolle. Der neue Premier Wen Jiabao wolle das Projekt nicht länger unterstützen, stelle jedoch den Provinzen frei, den Transrapid anzuschaffen — sofern sie die Finanzierung selbst organisierten.

Beim ThyssenKrupp-Konzern gibt es offensichtlich noch keinen Anlass zur Sorge. Auf Anfrage der WirtschaftsWoche hieß es: "Wir sind im Plan. Mit solchen Äußerungen will die chinesische Seite möglicherweise nur Druck auf uns ausüben."

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