Transport:Die Roboter lernen schwimmen

Drohnen liefern Pakete, warum nicht auch fahrerlose Boote? Ein Test in Amsterdam.

Von Nils Wischmeyer

Amazon lässt Pakete liefern, die an Drohnen befestigt sind, Google und Uber lassen Autos ohne Fahrer durch die Städte fahren. Das Zeitalter der autonomen Transportmittel hat längst begonnen. In Amsterdam hat man das erkannt - von kommendem Jahr an soll deshalb eine Flotte Roboter testweise durch die Stadt schwimmen. "Roboats", eine Mischung aus den Wörtern Roboter und Boat, nennt sich das Projekt, das vom Amsterdam Institute for Advanced Metropolitan Solutions (AMS) in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) getragen wird. Fünf Jahre wollen die Wissenschaftler die autonome Roboter-Flotte durch die Kanäle in Amsterdam schwimmen lassen. Einsatzmöglichkeiten gebe es reichlich, wie Carlo Ratti, erklärt. Er ist Professor am MIT und sagt: "Wir können uns vorstellen, die Flotte als autonome Boote einzusetzen, die Güter oder Menschen transportieren oder die temporäre Brücken oder Bühnen bilden." Zusätzlich könnten die autonomen Roboter-Boote den Wissenschaftlern als Messgeräte dienen. Mit ihrer Hilfe ließen sich wichtige Daten über die Umwelt und die Verschmutzung der Stadt sammeln, hieß es. Die Forscher sprechen sogar davon, die Roboter-Flotte den Schrott und Abfall aufsammeln zu lassen, den Einwohner und Touristen jedes Jahr ins Wasser kippen. Allein 12 000 Fahrräder landen jährlich in den Wasserwegen der niederländischen Großstadt.

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