Training für Griechenland:Wirbel um deutsche Finanzbeamte

Deutschland stellt seit einiger Zeit etwa 170 Finanzexperten bereit, um Griechenland zu helfen, eine funktionierende Steuerverwaltung aufzubauen. Doch sind sie überhaupt willkommen?

Deutschland will Griechenland zu einem effizienterem Steuersystem verhelfen. Dazu werden Finanzbeamte zur Schulung ihrer griechischen Kollegen eingesetzt - der Bund koordiniere mit den Bundesländern den möglichen Einsatz von immerhin 170 Steuerexperten, sagte der Sprecher des Finanzministeriums in Berlin.

Nun gab es etwas Aufregung: In letzter Zeit soll es keine neuen Workshops gegeben haben. Medien schrieben gar, Griechenland habe kein Interesse mehr an deutschen Beamten - dies werde als Einmischung in griechische Hoheitsaufgaben verstanden.

Nein, so sei es nicht, sagen nun eilends Regierungsvertreter. Die Verzögerungen könnten an der Regierungsbildung in Athen gelegen haben. Auch im griechischen Finanzministerium heißt es: "Finanzminister Ioannis Stournaras dementiert diese Informationen."

Und so heißt es jetzt für Deutschland: warten. Die Bundesrepublik stehe für weitere Einsätze bereit, die EU-Kommission als Koordinatorin der Aktion müsse dafür die Termine nennen, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums.

Derweil setzten Experten der Troika von Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank ihre Kontrollen in Griechenland fort.

Nach Informationen aus Kreisen der EU-Kontrolleure gibt es erhebliche Versäumnisse und Verspätungen bei der Umsetzung der Auflagen und Reformen.

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