- Der absatzstärkste deutscher Fahrradhersteller Mifa stellt Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung.
- Zu den Großaktionären von Mifa gehört der AWD-Gründer Carsten Maschmeyer.
- Der Einstieg des indischen Unternehmens Hero verzögert sich.
Management will Restrukturierung selbst schaffen
Der ostdeutsche Fahrradhersteller Mifa ist ein Fall für den Insolvenzrichter: Am Montag stellte das Traditionsunternehmen aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverantwortung, wie Mifa mitteilt. Mit dem Antrag solle die Restrukturierung des Unternehmens mit aktuell rund 600 Mitarbeitern in Eigenregie des Managements fortgesetzt werden, hieß es. Die Löhne und Gehälter seien für drei Monate über die Bundesagentur für Arbeit gesichert.
Hoffen auf Hero
Schon seit längerem hat große Mifa wirtschaftliche Probleme. Die Rettung sollte ein Schuldenschnitt und eine Übernahme durch den indischen Investor Hero bringen. Der hatte einen Einstieg unter bestimmten Voraussetzungen angekündigt. Bislang sei aber kein Geld geflossen, weil unter anderem die Anleihegläubiger von Mifa noch einen angekündigten Forderungsverzicht beschließen müssen, erklärte ein Sprecher.
Fahrradbauer ist in finanzieller Not
Nach derzeitiger Einschätzung war das Eigenkapital des Unternehmens bereits Ende Juni negativ, teilte das Unternehmen am Montagmorgen in einer Pflichtmitteilung mit. Das heißt, die Bilanz ist in einer Schieflage, das Unternehmen in einer existenziellen Krise.
Bekannter Unternehmer Maschmeyer als Investor
Zu den Großaktionären des absatzstärksten deutschen Fahrradproduzenten gehört AWD-Gründer Carsten Maschmeyer. Die Mitteldeutschen Fahrradwerke, besser bekannt unter ihrem Kürzel Mifa, hatten im vergangenen Jahr mehr als 13 Millionen Euro Verlust erwirtschaftet. Zudem wurde eine fehlerhafte Bilanzierung bekannt.