Toyota:Weniger Autos, aber mehr Profit

VW-Konkurrent Toyota strotzt vor Kraft, setzt sich hohe Ziele. Und hat noch eine wichtige Neuerung in petto.

Von Christoph Neidhart, Tokio

Der Branchenprimus gibt sich bescheiden. Und sehr ehrgeizig. Dabei hat Toyota am Freitag das beste Betriebsergebnis seiner Geschichte bekanntgegeben: 2,17 Billionen Yen Gewinn, 16,2 Milliarden Euro. Konzern-Chef Akio Toyoda erlaubte sich keine Selbstzufriedenheit, sondern konzentrierte sich auf neue Herausforderungen und Pläne. Für nächstes Jahr erwarte er mehr Profit, obwohl er mit einem Volumen-Rückgang rechne. Schon im abgelaufenen Jahr verkaufte Toyota mit 8,97 Millionen weniger Einheiten als 2013, aber dennoch 100 000 mehr als der VW-Konzern. Nach drei Jahren "absichtlicher Wachstumspause", so der Enkel des Firmengründers, sei Toyota wettbewerbsfähiger. Das Unternehmen könne stetig und nachhaltig wachsen und sei gewappnet gegen Rückschläge. Dabei verstehe er unter Wachstum nicht nur, "was man in den Zahlen sieht", also Umsätze, Profite und Einsparungen. Wachstum bedeute auch eine "sicherere, grünere und einfachere" Technik für alle.

Er wolle in die Qualität investieren. Besonders wichtig sind ihm dabei "unsere Leute und ihre Arbeitsplätze, die sich ständig entwickeln." Daran wolle er sie "als Individuen" mit ihren Vorschlägen noch mehr beteiligen, so Toyoda. Die angestrebten Rationalisierungen sollten Kräfte für Innovationen freisetzen. Eine solche Neuerung ist TNGA (Toyota New Global Architecture), eine Modul-Plattform, deren Antriebsstrang 25 Prozent Energie-effizienter sei als bisher. Die ersten Autos auf TNGA-Basis kommen im zweiten Halbjahr in den Handel. Eine andere Neuerung ist der Mirai, der erste in Großserie produzierte Brennstoffzellen-Pkw der Welt. Beide zusammen, sagte Toyoda nun doch stolzerfüllt, seien "unser erster Schritt für die nächsten 100 Jahre".

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