Süddeutsche Zeitung

Toyota:Erster Verlust seit 1938

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Auch Toyota ruft Erinnerungen an die Weltwirtschaftskrise des vergangenen Jahrhunderts wach: Der weltgrößte Autohersteller verbucht für 2008 einen Verlust - das war zuletzt in den 30-er Jahren der Fall.

Der weltgrößte Autobauer Toyota wird von der globalen Absatzkrise erheblich stärker getroffen als bislang erwartet. Der Konzern strich zum dritten Mal seine Prognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr zusammen und rechnet nun erstmals seit der Veröffentlichung von Nettoergebnissen im November 1963 mit roten Zahlen. Einen operativen Verlust hatte das Unternehmen zuletzt im Gründungsjahr 1938.

Im Dezember noch Gewinn erwartet

Wie die Toyota Motor Corp. am Freitag bekanntgab, dürfte ein Verlust von 350 Milliarden Yen (3 Milliarden Euro) anfallen statt eines noch vor knapp zwei Monaten erwarteten Gewinns von 50 Milliarden Yen (430 Millionen Euro).

Im Vorjahr hatte der Branchenprimus noch einen Rekordertrag von 1,72 Billionen Yen (14,6 Milliarden Euro) eingefahren. In operativer Rechnung hatte Toyota zwar schon im Dezember Verluste angekündigt, doch werden sie mit 450 Milliarden Yen (3,9 Milliarden Euro) nun viel höher ausfallen als gedacht.

Das Unternehmen nannte den eingebrochenen Absatz in den USA und Europa sowie den starken Yen als Grund. Im Dezember war man noch von einer Höhe von 150 Milliarden Yen ausgegangen. Damit bestätigen sich kürzliche Berichte japanischer Medien.

Gerade erst weltgrößten Autoproduzenten GM abgelöst

Es wäre erst das zweite Mal, dass der japanische Konzern, der gerade erst General Motors als weltgrößten Autohersteller abgelöst hat, überhaupt einen Verlust macht. Allein im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, das im Dezember endete, machte der Autobauer nun aber ein Minus von umgerechnet 1,4 Milliarden Euro.

Die Umsatzprognose wurde um 2,3 Prozent auf 21 Billionen Yen gesenkt. Wie Toyota mitteilte, fiel im dritten Geschäftsquartal ein Verlust von netto 164,7 Milliarden Yen an nach einem Gewinn im gleichen Vorjahreszeitraum von 458,6 Milliarden Yen. Der Umsatz sank zudem um 28,4 Prozent auf 4,8 Billionen Yen, hieß es.

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