Tourismus:Tui steckt in einer doppelten Krise

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In normalen Zeiten ist in Phuket kaum eine freie Strandliege zu ergattern. In Corona-Zeiten haben Urlauber dagegen die große Wahl. (Foto: Soe Zeya Tun/REUTERS)

Bald fließt das zweite Kreditpaket, der Chef übt sich in Optimismus - doch wohin es für Tui geht, ist unklar. Das liegt nicht nur an Corona.

Von Lea Hampel, München

Timo Müller war verhalten optimistisch, als er im Februar buchte: zehn Tage Mallorca im Juni, hoffentlich würde das gehen. Trotzdem wollte er Sicherheit. Rund 2500 Euro für den Familienurlaub wollte er auch deshalb bei der Tui ausgeben, weil er mit dem Unternehmen gute Erfahrungen gemacht hatte. Und weil die Firma im Februar, mit Blick auf Corona, garantierte: Jetzt buchen, kostenlos stornieren. "Sonst hätten wir das nicht gemacht", sagt Müller. Er zahlte 633 Euro an. Als im Mai die Reise- und Alltagsbeschränkungen vielerorts größer und sein Optimismus kleiner wurde, stornierte Müller. Und nutzte ein weiteres Angebot: 50 Euro extra, wenn er sich nicht auszahlen ließe und die Anzahlung mit einer späteren Reise verrechne. "Das ist nicht viel Geld, aber ein Anreiz", sagt er. Schockiert war er, als er Mitte Juni über die Tui eine Italienreise für September gebucht hat - und weder der gutgeschriebene Betrag verrechnet wurde noch das Extraguthaben.

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