Für saubere Toiletten, Rettungsschwimmer, Kinderaktionen und Konzerte zahlen Urlauber Kurtaxe, wenn sie in anerkannte Tourismusorte an Nord- und Ostsee fahren. Immer wieder werden die Kurabgaben in den Küstenorten überprüft und manchmal angehoben - wie von 2025 an im Nordseebad St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland). Urlauber zahlen hier in der Hauptsaison (15. Mai bis 30. September) künftig vier statt wie bisher drei Euro. „Der Gästebeitrag war sehr viele Jahre unverändert und wurde zuletzt 2007 leicht erhöht“, teilte Katharina Schirmbeck, Tourismus-Direktorin von St. Peter-Ording, mit. Als Grund für den Schritt nennt sie unter anderem steigende Kosten. Der neue Tarif gilt für Urlauber ab 18 Jahren und zunächst für drei Jahre - dann wird neu kalkuliert. Schwerbehinderte, Schüler, Azubis und Studenten zahlen demnach mindestens 50 Prozent weniger.
Bange, dass dann keine Urlauber mehr nach St. Peter-Ording kommen, sind die Verantwortlichen nicht: „Wir haben hier keine Sorge. Mit der Kurabgabe werden viele sinnvolle und attraktive Angebote und Leistungen für unsere Gäste finanziert“, teilte Carolin Kühn, Abteilungsleiterin der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording der dpa mit. Die Kurabgabe wird hier zum Beispiel für die Unterhaltung der Kur- und Erholungseinrichtungen, die Sicherheit an den Stränden sowie die Strand- und Ortsreinigung verwendet. Mit ihrer Gästekarte können Urlauber in St. Peter-Ording außerdem ohne Extrakosten mit dem Ortsbus fahren.
Durch die Erhöhung der Kurtaxe ist St. Peter-Ording jetzt teurer als Sylt. In der Gemeinde Sylt, zu der auch Westerland und Rantum gehören, wird in der Hauptsaison für Urlauber ab 18 Jahren eine Kurtaxe von 3,90 Euro fällig. Zum 1. Januar 2025 wird die Abgabe aber nicht verändert, sagte eine Sprecherin der Inselverwaltung auf Sylt der Deutschen Presse-Agentur. Vor zehn Jahren habe die Kurabgabe hier in der Hauptsaison demnach pro Erwachsenen 3,10 Euro gekostet. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sind von der Gebühr befreit. Verwendet werden die Kurabgaben auf der Luxusinsel unter anderem für Konzerte in der Musikmuschel in Westerland, die Reinigung der Strände sowie der Promenade, die Rettungsschwimmer, Sicherheitspersonal, saubere Toiletten sowie Kinderbetreuung.
Die Rahmenbedingungen für die Tourismusfinanzierung verschlechtern sich zunehmend - umso wichtiger sei die Kurabgabe, sagte Konstantin Jantz, Projektmanager beim Tourismusverband Schleswig-Holstein der dpa. „In Zeiten knapper werdender Fördermittel ist eine nachhaltige Stärkung der touristischen Finanzierungsinstrumente wie der Kurabgabe dringend erforderlich“. Der zweistellige Millionenbetrag aus der Kurtaxe sei daher ein elementarer Teil der Tourismusfinanzierung. In Schleswig-Holstein sind laut Jantz 191 Gemeinden, beziehungsweise Gemeindeteile, durch das Wirtschaftsministerium des Landes Schleswig-Holstein als Kur-, Erholungs- oder Tourismusorte anerkannt.