Dass Italien auch nicht perfekt ist, sieht man schon daran, dass jemand wie der rechtskräftig verurteilte Milliardär Silvio Berlusconi viermal Ministerpräsident werden konnte. Ausgerechnet einer, in dessen Zeit „Bunga Bunga“ genannte Sexpartys fielen, was ja alles in allem auf die dekadente Spätphase des Römischen Reiches verwies. Und dass die sehr populistische Partei Lega gegen Einwanderer, Deutschland und den Rest Europas poltert, passt ebenfalls nicht ins Bild. Ach, wäre mit Italien doch alles so perfekt wie bei den Zypressen-Alleen vor San Gimignano, wie ein Teller Tagliatelle ai funghi porcini und die Barolo-Jahrgänge 1985 und 1990. Ist es aber nicht. Übrigens hatte Italien auch niemals behauptet, perfekt zu sein. Oder ein ideales Land.
Italien:Wieso die Deutschen Italien so verklären
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Zwischen Toskana-Zypressen, Tagliatelle, Chianti und Postfaschismus: Ein Talkabend auf dem SZ Wirtschaftsgipfel klärt das Verhältnis zwischen Deutschen und Italienern in politisch schwierigen Zeiten.
Von Thomas Fromm, Berlin
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