Landwirtschaft:Italien bangt um seine Tomaten

Landwirtschaft: Vertragsanbau für die Firma Mutti im italienischen Parma: Nach der Rekordernte im vergangenen Jahr, weniger Anbaufläche infolge des Krieges und Trockenheit könnte es ernsthaft eng werden beim Tomaten-Angebot.

Vertragsanbau für die Firma Mutti im italienischen Parma: Nach der Rekordernte im vergangenen Jahr, weniger Anbaufläche infolge des Krieges und Trockenheit könnte es ernsthaft eng werden beim Tomaten-Angebot.

(Foto: Joerg Boethling/imago)

Die neue Weltunordnung bringt das Geschäft mit der Königin der italienischen Esskultur durcheinander. Ausgerechnet Futtermais ist plötzlich vier Mal so viel wert wie die Tomate. Eine Welt steht Kopf.

Von Ulrike Sauer, Rom

Die Tomate hat unerwartete Konkurrenz bekommen. Nicht auf dem Einkaufszettel. Sondern auf dem Acker. Noch sprießen die Sämlinge der begehrten Sommerfrucht in den Gewächshäusern, bevor sie dann, zu zarten Setzlingen hochgepäppelt, Ende April ins Freiland ausgepflanzt werden. Ebendort machen der Tomate plötzlich andere Kulturen den Platz streitig. Mais zum Beispiel. Der Preis für die Tonne ist kometenhaft auf 400 Euro angestiegen. Das Getreide bringt den Bauern derzeit vier Mal mehr als der rote pomo d'oro, der Goldapfel. Eine Welt steht Kopf: Die sonnengereifte Tomate ist die Königin der italienischen Esskultur. Der Mais wird ans Vieh verfüttert. Da ist, man ahnt es, gerade einiges los in Italien.

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