Süddeutsche Zeitung

Aktienhandel:Tokioter Börse bleibt wegen technischer Probleme geschlossen

Wegen eines Problems bei der Datenübermittlung können Handelsaufträge nicht verarbeitet werden. Es ist der größte Systemausfall seit 2005.

Seit 1999 wird am Tokioter Aktienmarkt nur noch elektronisch gehandelt. Nun musste erstmals die Börse wegen eines Systemfehlers einen ganzen Tag lang geschlossen bleiben - ausgerechnet an einem Tag, an dem das Handelsvolumen traditionell hoch ist: Mit dem ersten Oktober beginnt ein neues Quartal - zu diesem Stichtag passen Investmentgesellschaft oft ihre Portfolios an. Die Schließung betraf neben Tokio auch die Börsen in einigen anderen japanischen Städten. Der Handel mit Derivaten an der Börse in Osaka konnte indes wie gewohnt stattfinden, dort wird ein anderes System genutzt.

Wie die Börsenleitung in Tokio bekanntgab, war vor der Öffnung ein Problem bei der Übermittlung von Daten aufgetreten. Auch Handelsaufträge konnten nicht mehr verarbeitet werden.

Im weiteren Tagesverlauf entschied die Japan Exchange Group, den Handel für den Rest des Tages auszusetzen. Es war der größte Systemausfall seit 2005, als der Handel in Tokio für drei Stunden ausgefallen war.

Die Ursachen des Systemausfalls werden noch untersucht, einen Cyberangriff schloss die Börsenleitung aus. Das Handelssystem wurde nach Angaben der Financial Times von Fujitsu entwickelt. Es sei aber nicht ganz klar, ob der Fehler womöglich in einem Datenmanagementsystem liege, das nicht von Fujitsu stamme.

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