Der Deutsche Tierschutzbund prangert Missstände in der deutschen Schweinezucht an: Etwa 13 Millionen Tiere landeten jedes Jahr in der Tierkörperbeseitigung, weil sie im landwirtschaftlichen Betrieb verenden oder notgetötet werden müssten. Das sei etwa ein Fünftel aller in Deutschland gehaltenen Schweine, teilt der Tierschutzverein mit und beruft sich dabei auf eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Demnach seien etwa 300 000 dieser sogenannten Falltiere vor ihrem Tod erheblichen Schmerzen ausgesetzt.
Auch ein erheblicher Teil der Tiere, die noch in Schlachthöfen angeliefert werden, sind nicht gesund. Das zeigen Daten vom großen Fleischkonzern Vion für das dritte Quartal 2017. Demnach zeigten 40 Prozent der angelieferten Schweine bei der Fleischbeschau sogenannte Organbefunde, das heißt, sie waren erkrankt oder verletzt.
Der Tierschutzbund fordert die Bundesregierung zum Eingreifen auf. Nötig sei ein bundesweites System, mit dem Tierschutzverstöße in den Tierkörperbeseitigungsanstalten erfasst würden, sagt Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder. Zudem müssten auch verendete oder notgetötete Schweine gekennzeichnet sein, damit der Tierhalter ermittelt werden könne. "Nur so können tierschutzrelevante Verstöße auch geahndet und somit zukünftig vermieden werden."