Tiefseehafen Jade-Weser-Port eröffnet:"Manche in Berlin würden gerne mit uns tauschen"

Es ist der erste Hafen in Deutschland, der Rotterdam das Wasser reichen kann: Im neuen Tiefseehafen Jade-Weser-Port ist das erste Riesenschiff eingelaufen. Von Pannen und Verzögerungen ist auch das Großprojekt in Wilhelmshaven nicht verschont geblieben, doch Niedersachsens Ministerpräsident McAllister triumphiert.

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Erstes Container-Linienschiff am Jade-Weser-Port eingetroffen

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7500 Container, verteilt auf 300 Meter Länge: Pünktlich zur Eröffnung hat das erste Container-Linienschiff am neuen Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port festgemacht. Die Maersk Laguna legte in Wilhelmshaven an. Mit dem symbolischen Verladen des ersten Containers wird Deutschlands erster tideunabhängiger Tiefwasserhafen am Freitagnachmittag in Betrieb genommen.

Eroeffnung Jade-Weser-Port

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Deutschland bekomme ein "neues Tor zur Welt", sagte Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) auf der Eröffnungsveranstaltung. "Wir rechnen mit über 2000 Arbeitsplätzen, die in den nächsten Jahren hier geschaffen werden." Eine Milliarde Euro haben die Länder Niedersachsen und Bremen sowie Hafenbetreiber Eurogate in das Projekt investiert.

Jade-Weser-Port: Gebaut fuer die naechste Generation

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Einen Termin für die Eröffnung zu finden, war nicht ganz einfach. Ärger bei der Vergabe des Auftrages, Gerichtsverfahren, Pannen beim Bau - wie schon bei anderen Großprojekten lief nicht alles glatt. Vor viereinhalb Jahren begannen die Bauarbeiten. Insgesamt dreimal musste das Datum für die Fertigstellung nach hinten verlegt werden. Dennoch sagte McAllister: "Manch andere, die in Berlin-Brandenburg einen Flughafen bauen, würden gerne mit uns tauschen."

Jade-Weser-Port: Gebaut fuer die naechste Generation

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Das 360 Hektar große Areal musste an das Schienen- und Autobahnnetz angeschlossen werden. Seit November 2008 war an der Verlängerung der A 29 gebaut worden, damit die Lkws direkt vom Hafenterminal auf die Autobahn gelangen können. Die Straßenarbeiten wurden Ende 2011 beendet. Auch die Gleisanlagen gingen nach vierjähriger Bauzeit in Betrieb. Die Waren sollen über die drei Kilometer langen Zubringergleise direkt auf die Bahnstrecke zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg gelangen und von dort aus das gesamte deutsche Schienennetz erreichen.

Jade-Weser-Port

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Vor dem Weitertransport müssen eintreffende Container jedoch zunächst mittels Containerbrücken entladen und auf dem Terminal zwischengelagert werden. Anlegen können Schiffe mit einer Länge von mehr als 400 Metern und einem Tiefgang von bis zu 16,5 Meter. Der Hafen kann ohne zusätzliche Baggerarbeiten bei fast jedem Gezeitenstand von den größten Containerschiffen der Welt angelaufen werden - ein Novum, das bislang nur Rotterdam als europäische Nummer eins der Seehäfen für sich in Anspruch nehmen kann.

MSC Flaminia

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Schon am 9. September wurde der neue Hafen inoffiziell eingeweiht: An dem Tag wurde das schwer beschädigte Containerschiff MSC Flaminia in die Jade geschleppt. Der Jade-Weser-Port war der einzige Liegeplatz an einem deutschen Containerterminal, der das Schiff annehmen konnte. Es hatte nach einem tagelangen Löscheinsatz im Atlantik einen Tiefgang von 16 Metern. Das waren exakt zwei Meter mehr, als es für das Anlaufen von Hamburg oder Bremerhaven hätte haben dürfen.

Jade-Weser-Port: Gebaut fuer die naechste Generation

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Mehr als 8300 Container sollen durchschnittlich pro Tag im Hafen ankommen, wenn dieser seine Vollauslastung erreicht hat. Der angestrebte Jahresumschlag liegt bei 2,7 Millionen Standardcontainern.

© Süddeutsche.de/bero/bbr
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