Ticketpreise:Deutsche Bahn erhöht Preise im Fernverkehr

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Fernreisen mit der Deutschen Bahn werden teurer. (Foto: dpa)
  • Die Bahn erhöht zum ersten Mal seit 2013 die Preise im Fernverkehr.
  • Besonders Pendler sind von der Preiserhöhung betroffen. Auch Stornierungen werden teurer.

Die Deutsche Bahn erhöht die Preise im Fernverkehr um durchschnittlich 1,3 Prozent. Das kündigte das Unternehmen am Freitag an. Die Flexpreise, früher Normalpreise genannt, steigen um durchschnittlich 1,9 Prozent. Die Preise für die Bahncard 25 und die Bahncard 50 bleiben für Privatkunden unverändert. Stichtag für die Preiserhöhungen ist der Fahrplanwechsel am 11. Dezember.

Wer ein Ticket umtauschen oder erstatten lassen will, zahlt künftig 19 Euro statt bisher 17,50 Euro. Die BahnCard 100 wird in der zweiten Klasse 2,4 Prozent teurer, in der ersten Klasse 2,9 Prozent. Auch Pendler müssen künftig mehr bezahlen: Streckenzeitkarten, also Abokarten für bestimmte Strecken, werden im Schnitt um 3,9 Prozent teurer. Dafür erhalten alle Inhaber einer solchen Karte eine kostenlose BahnCard 25 für die 1. Klasse.

Die letzte Preiserhöhung ist drei Jahre her

Außerdem kündigte die Bahn an, dass es auch 2017 wieder Aktionen mit 19-Euro-Tickets geben werde und der Vorverkaufszeitraum für Sparpreise im Internet von 90 auf 180 Tage ausgeweitet werde.

Die letzte größere Anhebung der Fernverkehrs-Preise der Bahn hatte es 2013 gegeben. In den vergangenen zwei Jahren hatte sich die Bahn mit Preiserhöhungen zurückgehalten. Zu groß war die Konkurrenz durch Fernbusse und Billigflieger, die die Bahn mit günstigen Angeboten unter Druck setzten.

Erst Mitte September hatte sich die Deutsche Bahn deshalb komplett aus dem Fernbus-Geschäft zurückgezogen. Dazu wurde bekannt, dass Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) in den kommenden vier Jahren zusätzliche 2,4 Milliarden Euro für die Deutsche Bahn verwenden will. "Mein Ziel ist es, das System Schiene weiter zu stärken und bei der Bahn nötige Investitionen zu erreichen", sagte er der Süddeutschen Zeitung.

Die Bahn kann dieses Geld gut gebrauchen. Der Staatskonzern hat fast 18 Milliarden Euro Schulden. Nach einem Verlust von 1,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr will die Bahn nun aus der Krise kommen. "Wir bewegen uns weiter in einem sehr schwierigen Marktumfeld. Zu einer stabilen Wirtschaftlichkeit gehört auch, dass wir die Preise anpassen", sagte Fernverkehrs-Chefin Birgit Bohle.

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