Über Jahre gab Thomas Glavinic keine Interviews mehr. Der österreichische Schriftsteller ist seit 2016 pleite, 2023 meldete er Privatinsolvenz an. Er kämpft mit Depressionen und Angstzuständen, verlässt seine Wiener Wohnung kaum. Die SZ trifft er bei einem seiner seltenen Ausgänge, unweit des Wohnhauses, in einem Kaffeehaus, das auch schon mal bessere Zeiten gesehen hat. Anderen Menschen zu begegnen, koste ihn viel Energie, sagt Glavinic. Doch er hat viel zu erzählen. Es vergehen fast eineinhalb Stunden, bis er den ersten Schluck von seiner Melange nimmt.
Reden wir über Geld:„Ich dachte, über mich könnte niemals so eine finanzielle Katastrophe hereinbrechen“
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Thomas Glavinic ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller Österreichs – und doch geht plötzlich alles schief. Ein Gespräch über seinen Konkurs, seine Depressionen und seine Wut auf den Staat.
Interview von Leila Al-Serori, Hans von der Hagen
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