Süddeutsche Zeitung

Nach Pleite:Thomas Cook warnt Kunden vor E-Mail-Betrug

  • Der insolvente Reisekonzern Thomas Cook warnt vor einer Betrugsmasche.
  • In E-Mails, die authentisch anmuten, würden Kunden dann dazu aufgefordert, sensible Daten wie beispielsweise Pass- oder Kreditkartendaten preiszugeben.

Der insolvente Reisekonzern Thomas Cook warnt seine Kunden in Deutschland vor einer E-Mail-Betrugsmasche. Kunden würden derzeit vermehrt dazu aufgefordert, sensible Daten wie beispielsweise Pass- oder Kreditkartendaten preiszugeben. Die verschickten E-Mails sähen aus wie offizielle Nachrichten des Reiseunternehmens und stelle den Empfängern eine Erstattung ihrer Thomas Cook-Reise in Aussicht. In einer Mitteilung schreibt das Unternehmen: "Thomas Cook hat zu keiner Zeit Mails dieser Art an Kunden verschickt. Bitte ignorieren Sie diese Mails und löschen diese."

Alle Kunden der Thomas Cook Veranstalter (Thomas Cook Signature, Thomas Cook Signature Finest Selection, Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin), die bis einschließlich 31. Oktober verreisen wollten, könnten ihre Reise aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht antreten. Erstattungs-Ansprüche sollten an den Insolvenzverwalter gerichtet werden. Für Kunden, die sich aktuell im Urlaub befänden, seien Hotelaufenthalte, sowie Transfers und Rückflüge im Rahmen einer Pauschalreise gesichert, schreibt das Unternehmen weiter. Für Reisetermine nach dem 31. Oktober stehe noch die Entscheidung darüber aus, ob diese Reisen durchgeführt werden könnten.

Nach der Insolvenz des britischen Mutterkonzerns, hatte auch die deutsche Thomas Cook am Mittwoch einen Insolvenzantrag stellen müssen. Die Maschinen der deutschen Fluglinie Condor, die ebenfalls zu Thomas Cook gehört, können dagegen vorerst weiterfliegen. Das Unternehmen erhält vom Bund und dem Land Hessen eine Kreditbürgschaft in Höhe von rund 400 Millionen Euro. Der Kredit soll über sechs Monate laufen und damit die Liquidität der Fluglinie bis zum Sommer 2020 absichern.

Nach Berichten der Bild am Sonntag könnte er ein lohnendes Geschäft für die Kreditgeber sein. Sollte Condor gerettet werden, verdienen der Bund und das Land Hessen mindestens 13 Millionen Euro. Allein die Bearbeitungsgebühr für das 380-Millionen-Darlehen liege bei 3,8 Millionen Euro. Dazu kommen Zinsen zwischen fünf und zehn Prozent. Damit könnten die Kreditgeber zwischen 9,5 und 19 Millionen Euro an Zinsen einnehmen.

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Sz.de/dpa/Reuters/hij
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