Die Bulettenbrötchen-Kette Burger King hat in Thailand ein neues Produkt im Angebot. Es ist recht minimalistisch gehalten: 20 Scheiben Käse sollen auf einem "Real Cheeseburger" liegen, das war's. Burger King hat das neue Produkt vor wenigen Tagen auf die thailändischen Speisekarten gebracht, zu einem Preis von nur 109 Baht (2,83 Euro), verglichen mit dem üblichen Einstiegsangebot ab 190 Baht also recht günstig. In den sozialen Medien ging das Ding schnell viral, auf Tiktok etwa posteten viele Nutzer Videos, in denen sie den neuen Burger probieren. Es wirkt wie eine Mutprobe, hineinzubeißen. Also nichts wie hin, um selbst zu überprüfen, ob es das Angebot überhaupt gibt.
Im nächstgelegenen Burger King in der "MBK Mall" in der Nähe des Siam Square, einer eher kleinen Filiale des weltumspannenden Unternehmens, wird bei der Bestellung nicht einmal mit der angeklebten Wimper gezuckt. Angeblich nehmen die Läden seit Dienstag schon keine Lieferbestellungen mehr an, um die Nachfrage der Laufkundschaft befriedigen zu können. Die Verkäuferin gibt die Bestellung nach hinten durch, dann kommt der Burger sehr schnell, vor allen anderen Wünschen, denn so ein reiner Cheeseburger ist einfach gemacht: die Scheiben über Kreuz aufschichten, ein bisschen anwärmen und fertig ist das Ding.
Kein Fleisch wird gebraten, keine Mayo auf die Brötchenscheibe gestrichen, kein Ketchup auf den Deckel gekleckst. Es stört weder ein Salatblatt noch eine Tomatenscheibe. Es ist wirklich nur großer Haufen Käse. Der Scheiblettenstapel wird einfach so, trocken und sortenrein, an den Mund geführt, dann beißt man einmal durch, woraufhin sich die 20 Scheiben durch den Kaudruck zu einer Masse verdichten. Es fühlt sich an, wie in Knete zu beißen. Erstaunlicherweise schmeckt der erste Bissen nicht mal so schlecht, wie man vermuten würde, über den dritten Happen kommt man aber kaum hinaus. Ernährungstechnisch gesehen isst man dabei ohnehin einfach nur einen Block Fett, der zwischen zwei Zuckerscheiben gebettet wurde. Wer einen ganzen "Real Cheeseburger" hinunterbekommt, muss hungrig und nervenstark sein. Und einen Liter Cola dazu trinken. Mindestens.

Thailändische Spitzenküche:Die Aromafrau
In Bangkok hat während der Pandemie das "Potong" eröffnet. Nur 18 Monate später gilt das kleine Lokal als eine der besten Empfehlungen der Stadt, und seine 33-jährige Chefin räumt einen Preis nach dem anderen ab. Die Geschichte eines Traumstarts.
Dazu muss man wissen, dass Fast-Food-Ketten in Thailand etwa so sinnvoll sind wie Kaffeeketten in Wien. Man trägt gewissermaßen Eulen nach Athen, denn das berühmte Street Food, gerade in Bangkok, ist ja ebenfalls Fast Food - nur dass es halt frisch und deutlich günstiger am Straßenrand zubereitet wird. Trotzdem gibt es neben Burger King natürlich auch McDonald's, KFC und gelegentlich findet man sogar einen Wendy's: eine Kette, der in Deutschland nur ein kurzes Glück beschieden war. Die Läden liegen meistens dicht nebeneinander in den großen Shopping Malls, in die Thailänderinnen und Thailänder auch deswegen so gerne gehen, weil sie klimatisiert sind und häufig noch ein Multiplex-Kino und Supermärkte beherbergen.
Die Diskussionen, ob die Fritten bei McDonald's nun besser sind als bei KFC oder der Whopper besser als der Big Mac, sind in Bangkok nicht sehr weit verbreitet. Dafür aber lassen sich die thailändischen Franchise-Nehmer immer mal was Neues einfallen. Neben dem "Real Cheeseburger" gibt es im Thai-Burger-King auch Reisgerichte und "Tom Yam"-Burger. Thailand-Urlauber kennen die scharfsaure Suppe, die hier als Geschmacksrichtung mit Shrimps zwischen Brötchen serviert wird.
Die Spätwirkung nach dem Verzehr eines "Real Cheeseburger" gleicht übrigens der aller anderen Produkte dieser Ketten: Die Gier schlägt rasch in Ekel um, der im Fall des Käsehaufens dann aber länger anhält, weil er wirklich schwer im Magen liegt. Dass der billige Käseburger also auf Dauer ein Verkaufsschlager wird, darf man bezweifeln. Es ist wohl eher ein Marketing-Gag. Aber der hat immerhin schon mal ganz gut funktioniert.