Tesla:Luxus ohne Förderung

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Das Logo der Marke Tesla an einem Model S. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

Weil der Hersteller beim Preis getrickst haben soll, bekommen Tesla-Fahrer keine Elektroauto-Prämie mehr.

Von Max Hägler

Ein bisschen Anschubfinanzierung kann nicht schaden, um die Elektromobilität voranzubringen, das war eine Maßgabe der Bundesregierung, als sie vor eineinhalb Jahren die Prämie für Elektroautos ins Leben rief. 4000 Euro pro Batterieauto und 3000 Euro für Hybridwagen gibt es seitdem, je zur Hälfte vom Staat und den Herstellern gezahlt. Aber es galt auch: nichts übertreiben, mithin also nicht denen Geld hinterherwerfen, die es nicht brauchen. Wer ein Auto kauft, dessen Nettolistenpreis über 60 000 Euro liegt, bekommt keine Mobilitäts-Stütze. Im Blick hatten die Politiker und die zurate gezogenen deutschen Hersteller mit der Grenze auch diesen berühmten E-Auto-Pionier aus Kalifornien: Die batteriebetriebene Luxuswagen von Tesla, die eigentlich deutlich mehr kosten. Doch der Plan, sich die Konkurrenz so vom Leib zu halten, lief ins Leere. Tesla bietet einen Wagen an, dessen Preis genau abgestimmt ist auf die Förderbedingungen. Ein recht nacktes Auto verkaufen die Amerikaner seitdem, ohne die üblichen Annehmlichkeiten. Navi, Rückfahrkamera, Spurhalteassistent oder Parksensoren fehlen dem "Model S Base". Für 13 101 Euro lässt sich dies als Komfortpaket dazu buchen. Ein geschickter Schachzug, um die Förderung doch einzustreichen: 834- Mal hat das zuständige Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (Bafa) mittlerweile Tesla-Käufern den Zuschuss bewilligt. Doch damit ist nun Schluss. Das Modell S ist am Freitag von der Liste der förderfähigen Modelle geflogen. Der Grund sei, dass das Auto nur mit dem zusätzlichen Komfortpaket zu kaufen sei, erklärte das Bafa; seit dem Sommer habe man das Kaufprozedere überprüft. Das Amt untersucht nun, ob der Staatsanteil an den bereits ausgezahlten Prämien zurückgefordert wird.

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