Tesla:Jetzt ermittelt das FBI 

Der amerikanische Hersteller von Elektroautos soll falsche Angaben zur Produktion gemacht haben. Es geht um den Hoffnungsträger des Unternehmens, das Model 3, das bereits viel Geld verschlungen hat.

Dem US-Elektroautobauer Tesla droht nach einem Vergleich mit der Börsenaufsicht SEC offenbar neuer rechtlicher Ärger. Das FBI ermittelt offenbar mit Hochdruck in der Frage, ob die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk falsche Angaben zur Produktion ihres Hoffnungsträgers Model 3 gemacht hat. Die von der US-Staatsanwaltschaft in San Francisco geleiteten strafrechtlichen Untersuchungen gegen Tesla seien in den vergangenen Wochen intensiviert worden, schreibt das Wall Street Journal unter Berufung auf eingeweihte Kreise.

Teslas Pressestelle räumte auf Nachfrage zwar ein, dass das Justizministerium in diesem Jahr Dokumente zu den Prognosen der Model-3-Produktion angefordert habe. Das sei jedoch vor Monaten schon geschehen, man habe bei der Aufforderung kooperiert und seitdem keine weiteren Anfragen und auch keine Vorladung erhalten. Beim Start der Fertigung des Model 3 habe Tesla auf Transparenz gesetzt und sei mit den Problemen offen umgegangen, heißt es weiter. Vom Justizministerium und der Staatsanwaltschaft in San Francisco gab es keine Stellungnahmen.

Tesla hat eine turbulente Zeit hinter sich. Der schleppende Produktionsstart des Model 3 war nervenaufreibend und verschlang viel Geld. Zudem sorgte Musk mit einigen Aktionen für viel Aufregung. Im August überraschte er die Märkte mit dem völlig überraschenden und rasch wieder abgeblasenen Plan, Tesla von der Börse zu nehmen. Es folgten Klagen von Investoren. Diese juristische Baustelle hatte Tesla jüngst geschlossen: Musk einigte sich im September auf einen Vergleich mit der US-Börsenaufsicht SEC, die ihn wegen Marktmanipulation verklagt hatte. So muss ein neuer Chairman bestimmt werden.

Am Mittwoch legte Tesla dann erstmals seit zwei Jahren wieder schwarze Zahlen vor. Unterm Strich stand in den drei Monaten bis Ende September ein Überschuss von 312 Millionen Dollar, also 274 Millionen Euro. Es ist der höchste Quartalsgewinn, seit Tesla im Jahr 2010 an die Börse ging. Die Erlöse stiegen wegen des steigenden Absatzes des Model 3 im Vergleich zum Vorjahr um fast 130 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar.

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