Tesla:Zähflüssige Farbmischung, schwach wassergefährdend

Tesla: Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin: Das Unternehmen fährt die Produktion nach eigenen Angaben erst allmählich hoch.

Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin: Das Unternehmen fährt die Produktion nach eigenen Angaben erst allmählich hoch.

(Foto: Jochen Eckel/Imago)

Am 11. April waren 15 000 Liter Chemikalien aus der Lackiererei im Tesla-Werk in Grünheide ausgetreten. Der Vorfall wird von den Behörden als Betriebsstörung eingestuft - und nicht als Störfall.

Die vor rund zwei Wochen in der Lackiererei von US-Autobauer Tesla in Grünheide ausgetretene Farbmischung ist nach Behördenangaben schwach wassergefährdend. "Ausgetreten ist eine zähflüssige Farbmischung, die im Rahmen der Elektrotauchlackierung zum Einsatz kommt. Sie ist laut unterer Wasserbehörde der Wassergefährdungsklasse 1 zuzuordnen", teilte der Brandenburger Landkreis Oder-Spree der Deutschen Presse-Agentur mit. Zu dieser Klasse zählen zum Beispiel bestimmte Laugen oder Säuren. Wassergefährdend (Klasse 2) ist etwa Diesel, während Altöl stark wassergefährdend (Klasse 3) ist. Tesla hat am 22. März die neue Autofabrik in Grünheide bei Berlin eröffnet. In der ersten Ausbaustufe sollen pro Jahr 500 000 Fahrzeuge vom Band rollen, das Unternehmen fährt die Produktion nach eigenen Angaben aber erst allmählich hoch.

Am 11. April waren bei Tesla nach Angaben des Brandenburger Landesumweltamtes 15 000 Liter Behandlungsbad aus der Elektrotauchlackierung ausgetreten. Die Behörde stufte dies als Betriebsstörung ein. Eine Entsorgungsfirma pumpte die in einer Wanne aufgefangene Flüssigkeit ab. Am 12. April liefen demnach bei der Verladung zwei bis drei Liter auf die Zufahrt. Die Flüssigkeit sei mit Bindemittel aufgenommen worden. Im Gegensatz zur Einstufung nach Wasserrecht ist der Lack laut Landesumweltamt nicht gefahrstoffrechtlich eingestuft. Deshalb habe es sich nicht um einen Störfall gehandelt. Der Landkreis Oder-Spree wiederholte die Einschätzung, dass keine Gefahr für die Umwelt bestehe. "Von einem Eintrag der Flüssigkeit in die Kanalisation und das Grundwasser ist nicht auszugehen", teilte ein Sprecher mit. Die untere Wasserbehörde habe im Genehmigungsverfahren darauf hingewirkt, dass auch unwahrscheinlichen Havarieszenarien sicher begegnet werden könne. "Die hierfür vorgesehenen Einrichtungen und Maßnahmen haben im vorliegenden Fall gegriffen und eine Verschmutzung des Bodens und Grundwassers verhindert."

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